Leber und Gallenwege

Hepatology. 2022;76(1):220–32

A prospective study of direct-acting antiviral effectiveness and relapse risk in HCV cryoglobulinemic vasculitis by the Italian PITER cohort

Kondili LA, Monti M, Quaranta MG, Gragnani L, Panetta V, Brancaccio G, Mazzaro C, Persico M, Masarone M, Gentile I, Andreone P, Madonia S, Biliotti E, Filomia R, Puoti M, Fracanzani AL, Laccabue D, Ieluzzi D, Coppola C, Rumi MG, Benedetti A, Verucchi G, Coco B, Chemello L, Iannone A, Ciancio A, Russo FP, Barbaro F, Morisco F, Chessa L, Massari M, Blanc P, Zignego AL

Eine prospektive Studie der italienischen PITER-Kohorte zur Wirksamkeit direkt antiviral wirkender Medikamente und zum Rückfallrisiko bei Hepatitis-C-Virus-assoziierter kryoglobulinämischer Vaskulitis

Die gemischte Kryoglobulinämie ist die häufigste extrahepatische Hepatitis-C-Virus (HCV)-Manifestation. Ziel dieser Studie war es, das klinische Profil der kryoglobulinämischen Vaskulitis (CV) nach anhaltendem virologischem Ansprechen (sustained virologic response, SVR) über einen mittel- bis langfristigen Zeitraum prospektiv zu bewerten. Patient*innen mit Kryoglobulinämie, die mit direkt antiviral wirkenden Mitteln behandelt und nacheinander in die PITER-Kohorte (multizentrische italienische Plattform für die Erforschung der Therapie von Virushepatitiden) aufgenommen wurden, wurden prospektiv ausgewertet. Kumulative Inzidenz-Kaplan-Meier-Kurven wurden für Ansprechen, klinische Verschlechterung, Rückfälle und rezidivfreie Überlebensraten berichtet. Die Cox-Regressionsanalyse bewertete Faktoren, die mit unterschiedlichen Ergebnissen verbunden sind. Bei 373 von 423 Patient*innen (88%) mit CV, die eine SVR erreichten, wurde zu mindestens einem Nachbeobachtungszeitpunkt ein klinisches Ansprechen berichtet. Das klinische Ansprechen verbesserte sich im Laufe der Zeit mit einer Verbesserungsrate von 76% 12 Monate nach Behandlungsende. Eine vollständige Remission (full complete response, FCR) wurde bei 164 Patient*innen (38,8%) zu mindestens einem Nachbeobachtungszeitpunkt erreicht. Das klinische CV-Ansprechen schwankte, mit einer gewissen Verschlechterung nach einem anfänglichen Ansprechen bei 49,6% der Patient*innen (mediane Zeit der Verschlechterung, 19 Monate). Bei Patient*innen, die eine FCR erreichten und weiter nachbeobachtet werden konnten (137 Patient*innen), wurde bei 13% ein Rückfall beobachtet, welcher bei 66,7% der Patient*innen vorübergehend war. Die Rate der Patient*innen ohne Verschlechterung betrug 58% bzw. 41% nach 12 bzw. 24 Monaten. Nach Erreichen einer SVR war ein klinisches Nichtansprechen mit höherem Alter und Nierenbeteiligung verbunden. Eine klinische Verschlechterung bzw. ein Rückfall war mit hohen Rheumafaktorspiegeln vor der Behandlung verbunden, während eine FCR umgekehrt mit Alter, Neuropathie und hohen Kryoglobulinspiegeln verbunden war.

Bei Patient*innen mit kryoglobulinämischer Vaskulitis führt die Heilung einer chronischen Hepatitis-C-Virusinfektion möglicherweise nicht regelmäßig zu einer anhaltenden klinischen Verbesserung, und das klinische Ansprechen kann variieren. Daher muss auch nach einem anhaltenden virologischen Ansprechen auf prognostische Faktoren geachtet werden und eine individualisierte Betreuung erfolgen.

Prof. Dr. A.L. Zignego, Center for Systemic Manifestations of Hepatitis Viruses (MaSVE), Department of Experimental and Clinical Medicine, University of Florence, Florenz, Italien,
E-Mail: annalinda.zignego@unifi.it

DOI: 10.1002/hep.32281

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