Leber und Gallenwege

J Hepatol. 2022;77(2):353–64

A phase 2, randomized, open-label, 52-week study of seladelpar in patients with primary biliary cholangitis

Bowlus CL, Galambos MR, Aspinall RJ, Hirschfield GM, Jones DEJ, Dörffel Y, Gordon SC, Harrison SA, Kremer AE, Mayo MJ, Thuluvath PJ, Levy C, Swain MG, Neff GW, Sheridan DA, Stanca CM, Berg CP, Goel A, Shiffman ML, Vierling JM, Boudes P, Steinberg A, Choi YJ, McWherter CA

Eine randomisierte, unverblindete, 52-wöchige Phase-II-Studie mit Seladelpar bei Patient*innen mit primär biliärer Cholangitis

In dieser Studie wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Seladelpar, einem selektiven Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptor-Delta-Agonisten, bei Erwachsenen mit primär biliärer Cholangitis (PBC) und dem Risiko einer Krankheitsprogression (alkalische Phosphatase [ALP] ≥ 1,67 x Obergrenze des Normalwerts [upper limit of normal, ULN]) untersucht, die Ursodesoxycholsäure (UDCA) erhielten oder die UDCA nicht vertragen. In dieser 52-wöchigen, unverblindeten Dosisfindungsstudie der Phase II wurden die Patient*innen randomisiert (1:1) auf Seladelpar 5 mg/Tag (n = 53) oder 10 mg/Tag (n = 55) oder Seladelpar 2 mg/Tag (n = 11; Standorte im Vereinigten Königreich nach Zwischenanalyse) für 12 Wochen zugewiesen. Die Dosen konnten dann auf 10 mg/Tag hochtitriert werden. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war die ALP-Veränderung vom Ausgangswert bis Woche 8. Die mittlere Ausgangs-ALP betrug 300, 345 bzw. 295 U/l in der 2-mg-, 5-mg- bzw. 10-mg-Kohorte. 21% der Patient*innen hatten eine Zirrhose, 71% hatten einen Pruritus. In Woche 8 betrugen die mittleren ALP-Reduktionen gegenüber dem Ausgangswert 26 ± 2,8%, 33 ± 2,6% und 41 ± 1,8% bei der 2-mg- (n = 11), 5-mg- (n = 49) und 10-mg-Kohorte (n = 52) (alle p ≤ 0,005). Das Ansprechen wurde in Woche 52 nach Dosiseskalation bei 91% bzw. 80% der 2-mg- bzw. 5-mg-Kohorte beibehalten oder verbessert. In Woche 52 betrugen die kombinierten Ansprechraten (ALP < 1,67 x ULN, ALP-Abnahme um ≥ 15% und normales Gesamtbilirubin) 64%, 53% und 67% und die ALP-Normalisierungsraten 9%, 13% und 33% in der 2-mg-, 5-mg- bzw. 10-mg-Kohorte. Der Wert der visuellen Pruritus-Analogskala war in der 5-mg- und der 10-mg-Kohorte verringert. Es gab keine behandlungsbedingten schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse und 4 Patient*innen brachen die Behandlung aufgrund von unerwünschten Ereignissen ab.

Seladelpar zeigte robuste, dosisabhängige, klinisch signifikante und dauerhafte Verbesserungen der biochemischen Marker für Cholestase und Entzündung bei Patient*innen mit primär biliärer Cholangitis, bei denen das Risiko einer Krankheitsprogression besteht. Seladelpar schien sicher und gut verträglich zu sein und war nicht mit einer Zunahme des Juckreizes verbunden.

C.L. Bowlus, M.D., Professor of Medicine, Division of Gastroenterology and Hepatology, University of California Davis Medical Center, Davis, CA, USA,
E-Mail: clbowlus@ucdavis.edu

DOI: 10.1016/j.jhep.2022.02.033

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