Dickdarm bis Rektum

Gastrointest Endosc. 2023;97(3):537–43.e2

Impact of withdrawal time on adenoma detection rate: Results from a prospective multicenter trial

Desai M, Rex DK, Bohm ME, Davitkov P, DeWitt JM, Fischer M, Faulx G, Heath R, Imler TD, James-Stevenson TN, Kahi CJ, Kessler WR, Kohli DR, McHenry L, Rai T, Rogers NA, Sagi SV, Sathyamurthy A, Vennalaganti P, Sundaram S, Patel H, Higbee A, Kennedy K, Lahr R, Stojadinovikj G, Campbell C, Dasari C, Parasa S, Faulx A, Sharma P

Einfluss der Rückzugszeit auf die Adenomdetektionsrate: Ergebnisse einer prospektiven multizentrischen Studie

Die Durchführung einer qualitativ hochwertigen Koloskopie ist entscheidend für die Optimierung der Adenomdetektionsrate (ADR). Eine Rückzugszeit von ≥ 6 Minuten wird bei der Koloskopie in diesem Zusammenhang als Surrogatparameter empfohlen. Allerdings existiert kein Schwellenwert, ab wann eine Rückzugszeit als qualitativ hochwertig angesehen wird, ebenso ist der exakte Einfluss der (längeren) Rückzugszeit auf die ADR unbekannt. In dieser prospektiven, multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Studie wurde daher die Rückzugszeit (ohne Polypenresektion und Darmreinigungszeit) bei Proband*innen untersucht, die sich einer Screening- und/oder Überwachungskoloskopie unterzogen. Hierbei wurde der Zusammenhang zwischen der Rückzugszeit in Einminutenschritten und der ADR untersucht und die Odds-Ratio (OR) mit 95%-Konfidenzintervallen (CIs) angegeben. Es wurde eine lineare Regressionsanalyse durchgeführt, um den Schwellenwert für die maximale Inspektionszeit zu ermitteln, der sich auf die ADR auswirkt. Es wurden insgesamt 1142 Proband*innen (Alter 62,3 ± 8,9 Jahre; 80,5% Männer) einer Screening- (45,9%) oder Überwachungskoloskopie (53,6%) unterzogen. Die Screening-Gruppe hatte eine mediane Rückzugszeit von 9,0 Minuten (Interquartilenabstand [IQR], 3,3) mit einer ADR von 49,6%, während die Überwachungsgruppe eine mediane Rückzugszeit von 9,3 Minuten (IQR, 4,3) mit einer ADR von 63,9% aufwies. Die ADR stieg bei einer Rückzugszeit von 6 Minuten bis 13 Minuten entsprechend an, darüber hinaus kam es zu keinem weiteren Anstieg (50,4% vs. 76,6%, p < 0,01). Für jede Verlängerung der Rückzugszeit um 1 Minute bestand eine um 6% höhere Wahrscheinlichkeit, eine weitere Person mit einem Adenom zu entdecken (OR = 1,06; 95% CI: 1,02–1,10; p = 0,004).

Die Ergebnisse dieser multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Studie unterstreichen die Bedeutung von Qualitätsstandards bei Vorsorgeuntersuchungen und zeigen auf, dass mit einer verlängerten Rückzugszeit (bis 13 Minuten) ein inkrementeller Zuwachs der Adenomdetektionsrate erreicht werden kann.

P. Sharma, M.D., Associate Professor of Medicine, Department of Gastroenterology, Kansas City VA Medical Center, Kansas City, MO, USA

DOI: 10.1016/j.gie.2022.09.031

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