Leber und Gallenwege

Eur J Gastroenterol Hepatol. 2024;36(1):89–96

Impact of continued alcohol use on liver-related outcomes of alcohol-associated cirrhosis: A retrospective study of 440 patients

Kalambokis GN, Chouliara N, Tsiakas I, Filippas-Ntekuan S, Christaki M, Despotis G, Milionis H

Einfluss von fortgesetztem Alkoholkonsum auf leberbezogene Folgen einer alkoholbedingten Zirrhose: eine retrospektive Studie mit 440 Patient*innen

Die Prävalenz der alkoholassoziierten Leberzirrhose nimmt zu. In diesem Zusammenhang wurden die langfristigen Auswirkungen der Nichtabstinenz auf den klinischen Verlauf einer alkoholassoziierten Zirrhose untersucht. Insgesamt wurden retrospektiv 440 Patient*innen untersucht, bei denen zwischen Januar 2000 und Juli 2017 eine alkoholassoziierte Zirrhose (kompensierte Zirrhose: n = 190; dekompensierte Zirrhose: n = 250), diagnostiziert wurde, und die bis zur Diagnose der Zirrhose Alkohol konsumierten. Leberbezogene Ergebnisse, einschließlich erster und weiterer dekompensierender Ereignisse (Aszites, Varizenblutung und hepatische Enzephalopathie) und Tod im Zusammenhang mit fortgesetztem Alkoholkonsum wurden analysiert. Insgesamt blieben 53,6% der Patient*innen abstinent (kompensierte Zirrhose: 57,9%; dekompensierte Zirrhose: 50,4%). Nicht-abstinente im Vergleich zu abstinenten Patient*innen mit kompensierter Zirrhose und dekompensierter Zirrhose zeigten eine signifikant höhere 5-Jahres-Wahrscheinlichkeit einer ersten Dekompensation (80,2% vs. 36,8%; p < 0,001) und einer weiteren Dekompensation (87,9% vs. 20,6%; p < 0,001). Die 5-Jahres-Überlebensrate war bei nicht-abstinenten Patient*innen mit kompensierter Zirrhose (45,9% vs. 90,7%; p < 0,001) und dekompensierter Zirrhose (22,9% vs. 73,8%; p < 0,001) im Vergleich zu abstinenten Patient*innen wesentlich geringer. Nicht-abstinente Patient*innen zeigten im Vergleich zu abstinenten Patient*innen der Gesamtkohorte eine deutlich geringere 5-Jahres-Überlebensrate (32,2% vs. 82,4%; p < 0,001). Um die Ergebnisse zu beeinflussen, war eine längere Abstinenz (≥ 2 Jahre) erforderlich. Nicht-Abstinenz war ein unabhängiger Prädiktor für Mortalität in der Gesamtkohorte (Hazard-Ratio [HR] = 3,371; 95% Konfidenzintervall [CI]: 2,388–4,882; p < 0,001) zusammen mit dem Child-Pugh-Stadium (HR = 4,453; 95% CI: 2,907–6,823; p < 0,001) und einem höheren Alter (HR = 1,023; 95% CI: 1,007–1,039; p = 0,005).

Bei nicht-alkoholabstinenten Patient*innen mit alkoholbedingter Leberzirrhose sind die leberbezogenen Krankheitsverläufe schlechter, was dringende Interventionen zur Sicherstellung der Abstinenz erforderlich macht.

Dr. Dr. G.N. Kalambokis, First Division of Internal Medicine, Medical School, University of Ioannina, Ioannina, Griechenland, E-Mail: gkalambo@uoi.gr

DOI: 10.1097/meg.0000000000002648

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