Ösophagus bis Dünndarm

Clin Gastroenterol Hepatol. 2022;20(10):2243–57

Empirical second-line therapy in 5000 patients of the European Registry on Helicobacter pylori Management (Hp-EuReg)

Nyssen OP, Vaira D, Pérez Aísa Á, Rodrigo L, Castro-Fernandez M, Jonaitis L, Tepes B, Vologzhanina L, Caldas M, Lanas A, Lucendo AJ, Bujanda L, Ortuño J, Barrio J, Huguet JM, Voynovan I, Perez Lasala J, Silkanovna Sarsenbaeva A, Fernandez-Salazar L, Molina-Infante J, Jurecic NB, Areia M, Gasbarrini A, Kupčinskas J, Bordin D, Marcos-Pinto R, Lerang F, Leja M, Buzas GM, Niv Y, Rokkas T, Phull P, Smith S, Shvets O, Venerito M, Milivojevic V, Simsek I, Lamy V, Bytzer P, Boyanova L, Kunovský L, Beglinger C, Doulberis M, Marlicz W, Goldis A, Tonkić A, Capelle L, Puig I, Megraud F, O’Morain C, Gisbert JP; European Registry on Helicobacter pylori Management (Hp-EuReg) Investigators

Empirische Zweitlinientherapie bei 5000 Patient*innen des Europäischen Registers zum Helicobacter-pylori-Management (Hp-EuReg)

Nach einem ersten Helicobacter-pylori-Eradikationsversuch bleiben etwa 20% der Patient*innen infiziert. Das Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit und Sicherheit einer empirischen Zweitlinienbehandlung in Europa zu bewerten. Dieses internationale, multizentri sche, prospektive, nicht-interventionelle Register zielte darauf ab, die Therapieentscheidungen und -ergebnisse des H. pylori-Managements europäischer Gastroenterolog*innen zu bewerten. Alle Fälle von infizierten Erwachsenen mit einem vorausgegangenen Eradikationsversuch wurden bis Februar 2021 durch die elektronische Datenerfassung der spanischen gastroenterologischen Forschungsvereinigung (Spanish Association of Gastroenterology) registriert. Patient*innen mit einer Penicillinallergie und solche, die eine resistenzadaptierte Therapie erhalten hatten, wurden ausgeschlossen. Zur Sicherstellung der Datenqualität wurde ein Datenmonitoring durchgeführt. Insgesamt erhielten 5055 Patient*innen eine empirische Zweitlinientherapie. Am häufigsten wurde eine Dreifachtherapie mit Amoxicillin und Levofloxacin verschrieben (33%). Die Gesamtwirksamkeit betrug 82% gemäß der modifizierten Intention-to-Treat-Analyse und 83% in der Per-Protocol-Population. Nach Versagen einer Clarithromycin-haltigen Erstlinienbehandlung wurde eine optimale Eradikation (> 90%) mit einer Moxifloxacin-haltigen Dreifachtherapie oder einer Levofloxacin-haltigen Vierfachtherapie (mit Bismut) erreicht. Bei Patient*innen, die eine Dreifachtherapie mit Levofloxacin oder Moxifloxacin und eine Levofloxacin-Bismut-Vierfachtherapie erhielten, wurden die Heilungsraten mit 14-tägigen Behandlungsschemata unter Verwendung hoher Dosen von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) optimiert. Die 3-in-1-Einzelkapsel- oder Levofloxacin-Bismut-Vierfachtherapie führte jedoch zu zuverlässigen Eradikationsraten – unabhängig von der PPI-Dosis, der Therapiedauer oder der vorherigen Erstlinienbehandlung. Die Gesamthäufigkeit unerwünschter Ereignisse betrug 28% und die meisten (85%) waren mild. Drei Patient*innen entwickelten schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (0,3%), die einen Krankenhausaufenthalt notwendig machten.

Empirische Zweitlinientherapien, einschließlich 14-tägiger Chinolon-Dreifachtherapien, 14-tägiger Levofloxacin-Bismut-Vierfachtherapie, 14-tägiger klassischer Tetracyclin-Bismut-Vierfachtherapie und 10-tägiger Bismut-Vierfachtherapie (als Einzelkapsel), erbrachten eine optimale Wirksamkeit. Viele andere evaluierte Zweitlinienbehandlungen zeigten allerdings niedrige Eradikationsraten.

Prof. Dr. J.P. Gisbert, Gastroenterology Department, Hospital Universitario de La Princesa, Madrid, Spanien,
E-Mail: javier.p.gisbert@gmail.com

DOI: 10.1016/j.cgh.2021.12.025

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