Pankreas

Endoscopy. 2022;54(1):4–12

Endoscopic ultrasound (EUS)-guided fine needle biopsy alone vs. EUS-guided fine needle aspiration with rapid onsite evaluation in pancreatic lesions: A multicenter randomized trial

Chen YI, Chatterjee A, Berger R, Kanber Y, Wyse J, Lam E, Gan I, Auger M, Kenshil S, Telford J, Donnellan F, Quinlan J, Lutzak G, Alshamsi F, Parent J, Waschke K, Alghamdi A, Barkun J, Metrakos P, Chaudhury P, Martel M, Dorreen A, Candido K, Miller C, Adam V, Barkun A, Zogopoulos G, Wong C

Endoskopische Ultraschall (EUS)-geführte Feinnadelbiopsie allein versus EUS-geführte Feinnadelaspiration mit unmittelbarer Beurteilung vor Ort (ROSE) bei Pankreasläsionen: eine multizentrische randomisierte Studie

Die endoskopische Ultraschall-geführte Feinnadelaspiration (EUS-FNA) ist der Standard in der Diagnose solider Pankreasläsionen, insbesondere in Kombination mit einer schnellen Vor-Ort-Evaluation (rapid onsite evaluation, ROSE) der Zytopathologie. In jüngerer Zeit wurde gezeigt, dass eine neue Nadelgeometrie ähnlich einer Gabelspitze („fork-tip“) für die Stanzbiopsie (FNB) mit einer hervorragenden diagnostischen Ausbeute verbunden ist. Ziel dieser multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Nichtunterlegenheitsstudie an 7 Zentren war der Vergleich zwischen der alleinigen endoskopischen Ultraschall-geführten Feinnadelbiopsie (EUS-FNB) und der EUS-FNA + ROSE bei soliden Pankreasläsionen. Der primäre Endpunkt war die diagnostische Genauigkeit (richtig-positiv + richtig-negativ/alle Proben). Sekundäre Endpunkte waren Sensitivität/Spezifität, mittlere Anzahl von Nadeldurchgängen und Kosten. Es wurden 235 Patient*innen randomisiert: 115 EUS-FNB allein und 120 EUS-FNA + ROSE. Insgesamt hatten 217 Patient*innen eine maligne Histologie. Die diagnostische Genauigkeit für Malignität von EUS-FNB allein war der von EUS-FNA + ROSE mit 92,2% (95% Konfidenzintervall [CI]: 86,6–96,9%) bzw. 93,3% (95% CI: 88,8–97,9%) nicht unterlegen (p = 0,72). Die diagnostische Sensitivität für Malignität betrug 92,5% (95% CI: 85,7–96,7%) für EUS-FNB allein versus 96,5% (95% CI: 93,0–98,6%) für EUS-FNA + ROSE (p = 0,46), während die Spezifität bei beiden Gruppen 100% betrug. Bei 87,5% der EUS-FNB-Proben wurde eine ausreichende histologische Ausbeute erzielt. Die mittlere Anzahl der Nadeldurchgänge und die Eingriffszeit begünstigten EUS-FNB allein (2,3 ± 0,6 Durchgänge vs. 3,0 ± 1,1 Durchgänge; p < 0,001 und 19,3 ± 8,0 vs. 22,7 ± 10,8 Minuten; p = 0,008). EUS-FNB allein kostete durchschnittlich 45 US-Dollar mehr als EUS-FNA + ROSE.

Die Ergebnisse dieser randomisierten, kontrollierten Studie zeigen, dass die EUS-FNB allein der Kombination aus EUS-FNA + ROSE nicht unterlegen und mit weniger Nadeldurchgängen, kürzerer Eingriffszeit und vergleichbaren Kosten assoziiert ist.

Dr. Y.-I. Chen, Division of Gastroenterology and Hepatology, McGill University Health Center, Montreal, QC, Kanada,
E-Mail: yen-i.chen@mcgill.ca

DOI: 10.1055/a-1375-9775

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