Dickdarm bis Rektum

United European Gastroenterol J. 2022;10(1):93–103

Endoscopic direct clipping versus indirect clipping for colonic diverticular bleeding: A large multicenter cohort study

Kishino T, Nagata N, Kobayashi K, Yamauchi A, Yamada A, Omori J, Ikeya T, Aoyama T, Tominaga N, Sato Y, Ishii N, Sawada T, Murata M, Takao A, Mizukami K, Kinjo K, Fujimori S, Uotani T, Fujita M, Sato H, Suzuki S, Narasaka T, Hayasaka J, Funabiki T, Kinjo Y, Mizuki A, Kiyotoki S, Mikami T, Gushima R, Fujii H, Fuyuno Y, Gunji N, Toya Y, Narimatsu K, Manabe N, Nagaike K, Kinjo T, Sumida Y, Funakoshi S, Kawagishi K, Matsuhashi T, Komaki Y, Miki K, Watanabe K, Kaise M

Endoskopisches direktes versus indirektes Clipping bei Kolondivertikelblutung: eine große multizentrische Kohortenstudie

Bei Divertikelblutungen im Kolon (colonic diverticular bleeding, CDB) wird sowohl das direkte Clipping des Gefäßes im Divertikel als auch das indirekte Clipping durch Verschluss des ganzen Divertikels eingesetzt. Die Wirksamkeit wurde jedoch nicht in multizentrischen Studien mit mehr als 100 Fällen untersucht. Ziel dieser Analyse war, die kurz- und langfristige Wirksamkeit von direktem versus indirektem Clipping bei CDB in einer landesweiten Kohorte zu bestimmen. Hierzu wurden 1041 Patient*innen mit CDB analysiert, die sich einem direkten Clipping (n = 360) oder einem indirekten Clipping (n = 681) in 49 Krankenhäusern in ganz Japan unterzogen (CODE BLUE-J-Studie). Die multivariate Analyse, adjustiert nach Alter, Geschlecht und weiteren möglichen Störfaktoren, ergab, dass das direkte Clipping im Vergleich zum indirekten Clipping mit einem reduzierten Risiko für frühe Nachblutungen (< 30 Tage; adjustierte Odds-Ratio [aOR] = 0,592, p = 0,002) , späte Nachblutungen (< 1 Jahr; aOR = 0,707, p = 0,018) und geringerem Bluttransfusionsbedarf (aOR = 0,741, p = 0,047) assoziiert war. Zwischen den beiden Gruppen wurde kein signifikanter Unterschied bei der Erreichung einer initialen Hämostase beobachtet. Mittels Propensity-Score-Matching wurden Unterschiede in den Basischarakteristika ausbalanciert, auch hiernach blieb die signifikante Reduktion der frühen und späten Nachblutungsraten mit direktem Clipping bestehen. In der Subgruppenanalyse war direktes Clipping mit signifikant niedrigeren Raten früher und später Nachblutungen und reduziertem Bluttransfusionsbedarf assoziiert in Fällen mit nicht aktiver Blutung bei der Koloskopie, rechtsseitigen Divertikeln sowie bei frühzeitig durchgeführter Koloskopie, jedoch nicht mit aktiver Blutung bei der Koloskopie, linksseitigen Divertikeln oder elektiver Koloskopie.

Diese landesweite retrospektive Studie aus Japan zeigt einen Vorteil von direktem Clipping für die Behandlung von Divertikelblutungen im Kolon auf. Es muss einschränkend gesagt werden, dass die Identifikation eines Blutgefäßes im Divertikel zu den eher seltenen Ereignissen im Rahmen der Divertikelblutung gehört.

Prof. Dr. N. Nagata, Department of Gastroenterological Endoscopy, Tokyo Medical University, Tokyo, Japan,
E-Mail: nnagata_ncgm@yahoo.co.jp

DOI: 10.1002/ueg2.12197

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