Ösophagus bis Dünndarm

Endoscopy. 2022;54(11):1023–31

Endoscopic ultrasound-guided gastroenterostomy versus duodenal stenting for malignant gastric outlet obstruction: An international, multicenter, propensity score-matched comparison

van Wanrooij RLJ, Vanella G, Bronswijk M, de Gooyer P, Laleman W, van Malenstein H, Mandarino FV, Dell'Anna G, Fockens P, Arcidiacono PG, van der Merwe SW, Voermans RP

Endosonografisch-geführte Gastroenterostomie versus Duodenalstenteinlage bei maligner Magenentleerungsstörung: ein internationaler, multizentrischer Vergleich mittels Propensity-Score-Matching

Die Einlage von Duodenalstents ist derzeit die endoskopische Standardtherapie zur Behandlung einer malignen Magenentleerungsstörung bei Patient*innen mit eingeschränkter Lebenserwartung. Duodenalstents haben allerdings ein hohes Risiko für eine Stentdysfunktion. Eine endosonografisch-geführte Anlage einer Gastroenterostomie (EUS-GE) mit Lumen-apposing Metallstents ist ein neues Verfahren mit einer möglicherweise besseren langfristigen Stentfunktion. Im Rahmen dieser Studie wurden klinische Erfolgsraten, die Therapiesicherheit und die Raten einer Stentdysfunktion nach EUS-GE bzw. Duodenalstenteinlage bei Patient*innen mit maligner Magenentleerungsstörung mittels Propensity-Score-Matching verglichen. Hierfür wurde an 3 europäischen Zentren eine retrospektive Auswertung von Patient*innen durchgeführt, die zwischen 2015 und 2021 mit EUS-GE bzw. Duodenalstents behandelt worden waren. Primäre Endpunkte waren die klinischen Erfolgsraten (definiert durch einen Score für die gestörte Magenausgangsentleerung [gastric outlet obstruction scoring system, GOOSS] ≥ 2 Punkte bzw. eine Stentdysfunktion, definiert durch einen GOOSS ≤ 1 Punkt nach vorangegangenem klinischem Ansprechen). Die Behandlungsmethoden wurden 1:1 mittels Propensity-Score-Matching verglichen, dabei wurden das Alter, Geschlecht, die Grunderkrankung, das Krankheitsstadium sowie das Vorliegen von Aszites oder einer Peritonealkarzinose berücksichtigt. Es wurden 214 Patient*innen ausgewertet, von denen jeweils 107 eine EUS-GE bzw. einen Duodenalstent erhielten. Nach dem Propensity-Score-Matching konnten 176 Patient*innen verglichen werden. Die technischen Erfolgsraten betrugen bei EUS-GE bzw. Duodenalstent 94% (95% Konfidenzintervall [CI]: 89–99%) bzw. 98% (95% CI: 95–100%; p = 0,44). Die klinischen Erfolgsraten betrugen 91% (95% CI: 85–97%) bzw. 75% (95% CI: 66–84%; p = 0,008). Eine Stentdysfunktion trat nach EUS-GE bzw. Duodenalstent bei 1% (95% CI: 0–4%) bzw. 26% (95% CI: 15–37%) der Patient*innen auf (p < 0,001). Die Raten von Komplikationen und Nebenwirkungen betrugen 10% (95% CI: 4–17%) bzw. 21% (95% CI: 12–29%; p = 0,09).

In dieser multizentrischen retrospektiven Auswertung mittels Propensity-Score-Matching von Patient*innen mit maligner Magenentleerungsstörung konnte durch eine endosonografisch-geführte Gastroenterostomie im Vergleich zur Duodenalstenteinlage ein besseres klinisches Ansprechen und eine geringere Stentdysfunktionsrate erreicht werden, während die Komplikationsraten vergleichbar waren.

Dr. Dr. R.L.J. van Wanrooij, Department of Gastroenterology and Hepatology, Amsterdam UMC, Vrije Universiteit, Amsterdam Gastroenterology Endocrinology and Metabolism, Amsterdam, Niederlande,
E-Mail: rl.vanwanrooij@amsterdamumc.nl

DOI: 10.1055/a-1782-7568

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