Leber und Gallenwege

Gut. 2023;72(1):141–52

Epidemiological trends and trajectories of MAFLD-associated hepatocellular carcinoma 2002–2033: The ITA.LI.CA database

Vitale A, Svegliati-Baroni G, Ortolani A, Cucco M, Dalla Riva GV, Giannini EG, Piscaglia F, Rapaccini G, Di Marco M, Caturelli E, Zoli M, Sacco R, Cabibbo G, Marra F, Mega A, Morisco F, Gasbarrini A, Foschi FG, Missale G, Masotto A, Nardone G, Raimondo G, Azzaroli F, Vidili G, Oliveri F, Pelizzaro F, Ramirez Morales R, Cillo U, Trevisani F, Miele L, Marchesini G, Farinati F; Italian Liver Cancer (ITA.LI.CA) group

Epidemiologische Trends und Verläufe des hepatozellulärem Karzinoms bei metabolischer Fettlebererkrankung 2002–2033: die ITA.LI.CA-Datenbank

Die metabolische Fettlebererkrankung (metabolic dysfunction-associated fatty liver disease, MAFLD) stellt eine neue umfassende Definition des gesamten Spektrums von Lebererkrankungen dar, die mit Stoffwechselstörungen einhergehen. Das Hauptziel dieser Studie war der Vergleich von Patient*innen mit MAFLD und Nicht-MAFLD mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) in einer nationalen repräsentativen Kohorte. Hierzu wurden 6882 konsekutive Patient*innen mit HCC analysiert, die von 2002 bis 2019 von 23 italienischen Leberkrebszentren aufgenommen wurden, um epidemiologische und zukünftige Trends in 3 Untergruppen zu vergleichen: HCC mit nur MAFLD als Ätiologie (reine MAFLD), HCC mit metabolischer und anderer Ätiologie (gemischte MAFLD) und Nicht-MAFLD-HCC. Eine MAFLD wurde bei der Mehrzahl der Patient*innen mit HCC diagnostiziert (68,4%). Der Anteil der HCCs sowohl bei MAFLD insgesamt als auch bei reiner MAFLD stieg im Laufe der Zeit signifikant an (von 50,4% bzw. 3,6% in den Jahren 2002–2003 auf 77,3% bzw. 28,9% in den Jahren 2018–2019, p < 0,001). In Italien wird erwartet, dass eine reine MAFLD die gemischte MAFLD als Ätiologie des HCC in etwa 6 Jahren übertreffen wird. Patient*innen mit HCC mit reiner MAFLD waren älter, häufiger männlich und seltener zirrhotisch mit klinisch relevanter portaler Hypertension und Surveillance-bezogener HCC-Diagnose. Sie hatten häufiger große Tumoren und extrahepatische Metastasen. Nach Gewichtung und im Vergleich zu Patient*innen mit Nicht-MAFLD, zeigten HCC-Patient*innen mit reiner oder gemischter MAFLD ein signifikant niedrigeres Gesamt- (p = 0,026 bzw. p = 0,004) und HCC-bezogenes (p < 0,001 für beide Gruppen) Sterberisiko. HCC-Patient*innen mit reiner MAFLD zeigten ein signifikant höheres Risiko für nicht-HCC-bedingte Todesfälle (p = 0,006).

Die Prävalenz eines hepatozellulären Karzinoms (HCC) bei metabolischer Fettlebererkrankung (metabolic dysfunction-associated fatty liver disease, MAFLD) in Italien nimmt schnell zu und macht die Mehrzahl der HCC-Fälle aus. Trotz eines weniger günstigen Tumorstadiums bei Diagnosestellung haben Patient*innen mit MAFLD-assoziiertem HCC ein geringeres Risiko für HCC-bedingte Todesfälle, was auf eine verringerte Aggressivität des Tumors hindeutet.

Prof. Dr. G. Svegliati-Baroni, Liver Disease and Transplant Unit, Polytechnic University of Marche, Ancona, Marche, Italien,
E-Mail: gsvegliati@gmail.com

DOI: 10.1136/gutjnl-2021-324915

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