Dickdarm bis Rektum

Aliment Pharmacol Ther. 2023;58(6):562–72

Colorectal polyp outcomes after participation in the seAFOod polyp prevention trial: Evidence of rebound elevated colorectal polyp risk after short-term aspirin use

Downing A, Fenton H, Nickerson C, Loadman PM, Williams EA, Rees CJ, Brown LC, Morris EJA, Hull MA

Ergebnisse zu kolorektalen Polypen nach Teilnahme an der seAFOod-Studie zur Polypenprävention: Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für kolorektale Polypen im Sinne eines Rebound-Effekts nach kurzfristiger Einnahme von Aspirin

Bei der seAFOod-Studie zur Polypenprävention handelte es sich um eine randomisierte, placebokontrollierte 2 x 2-faktorielle Studie mit täglich 300 mg Aspirin und 2000 mg Eicosapentaensäure (EPA) bei Personen, die sich im Rahmen des English Bowel Cancer Screening Programme (BCSP) einer Screening-Koloskopie unterzogen hatten. Bei der BCSP-Überwachungskoloskopie 12 Monate später war die Behandlung mit Aspirin mit einer 20%igen Verringerung der Anzahl kolorektaler Polypen assoziiert. Es ist unklar, was mit dem Risiko kolorektaler Polypen nach kurzfristiger Einnahme von Aspirin geschieht. Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung des kolorektalen Polypenrisikos gemäß der ursprünglichen Studienbehandlungszuteilung bis zu 6 Jahre nach Studieneinschluss. Alle Teilnehmer*innen der seAFOod-Studie wurden für eine weitere BCSP-Screening-Koloskopie eingeplant und gaben ihr Einverständnis zur Erfassung der Koloskopieergebnisse. Die Autor*innen verknüpften BCSP-Koloskopiedaten mit den vorherigen Studiendaten. Insgesamt unterzogen sich 507 Personen nach der Studienteilnahme einer oder mehreren Koloskopien. Die nach Behandlungszuteilung gruppierten Personen waren hinsichtlich klinischer Merkmale, Nachbeobachtungsdauer und Anzahl der Überwachungskoloskopien gut gematcht. Die Polypendetektionsrate (PDR; Anzahl der Personen, bei denen ≥ 1 kolorektaler Polyp entdeckt wurde) betrug nach Randomisierung auf Placebo-Aspirin 71,1%. Die PDR bei Personen, die Aspirin erhalten hatten, betrug 80,1% (Odds-Ratio [OR] = 1,13, 95% Konfidenzintervall [CI]: 1,02–1,24; p = 0,02). Es gab keinen Unterschied in den Ergebnissen kolorektaler Polypen zwischen Personen, die EPA im Vergleich zu Placebo erhalten hatten (OR für PDR = 1,00, 95% CI: 0,91–1,10; p = 0,92).

Personen, die im Rahmen der seAFOod-Studie Aspirin erhielten, zeigten während der Nachbeobachtung ein erhöhtes Risiko für kolorektale Polypen. Der Anstieg des neoplastischen Risikos im Sinne eines Rebound-Effekts nach kurzfristiger Aspirineinnahme hat wichtige Auswirkungen auf Absetzen der Aspirinverschreibung durch das altersbedingte Blutungsrisiko.

M.A. Hull, Division of Gastrointestinal and Surgical Sciences, Leeds Institute of Medical Research, St. James’s University Hospital, University of Leeds, Leeds, Großbritannien, E-Mail: m.a.hull@leeds.ac.uk

DOI: 10.1111/apt.17646

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