Ösophagus bis Dünndarm

Gut. 2024;73(4):590–600

Early-life diet and risk of inflammatory bowel disease: A pooled study in 2 Scandinavian birth cohorts

Guo A, Ludvigsson J, Brantsæter, Klingberg S, Östensson M, Størdal K, Mårild K

Ernährung in der frühen Kindheit und Risiko für chronisch entzündliche Darmerkrankungen: eine gepoolte Studie in 2 skandinavischen Geburtskohorten

Die Autor*innen untersuchten, ob die Qualität der Ernährung und die Häufigkeit der Nahrungsaufnahme in der frühen Kindheit mit dem späteren Auftreten einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) in Zusammenhang stehen. Prospektiv erhobene 1-Jahres- und 3-Jahres-Fragebögen bei Kindern aus der All Babies in Southeast Sweden und der Norwegian Mother, Father and Child Cohort Study wurden verwendet, um die Ernährungsqualität anhand eines Healthy Eating Index und die Häufigkeit der Aufnahme von Lebensmittelgruppen zu bewerten. CED wurde definiert als > 2 Diagnosen in nationalen Patientenregistern. Die Cox-Regression ergab Hazard-Ratios, die nach Geschlecht des Kindes, elterlichen CED, Herkunft, Bildungsniveau und mütterlichen Komorbiditäten angepasst wurden (aHRs). Die kohortenspezifischen Ergebnisse wurden unter Verwendung eines Random-Effects-Modells gepoolt. Während der 1.304.433 Personenjahre der Nachbeobachtung verfolgten die Autor*innen 81.280 Teilnehmer*innen von der Geburt bis zum Kindes- und Jugendalter, wobei bei 307 von ihnen eine CED diagnostiziert wurde. Im Vergleich zu einer schlechten Ernährungsqualität waren eine mittlere und eine hohe Ernährungsqualität im Alter von 1 Jahr mit einem geringeren Risiko für das Auftreten einer CED verbunden (gepoolte aHR = 0,75, 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,58–0,98 und 0,75, 95% CI: 0,56–1,00). Die gepoolte aHR pro Anstieg der Kategorie betrug 0,86 (95% CI: 0,74–0,99). Die gepoolte aHR für Kinder im Alter von 1 Jahr mit hohem gegenüber niedrigem Fischkonsum betrug 0,70 (95% CI: 0,49–1,00) für CED und war mit einem geringeren Risiko für eine Colitis ulcerosa (gepoolte aHR = 0,46, 95% CI: 0,21–0,99) assoziiert. Ein höherer Gemüseverzehr war nach 1 Jahr mit einer Reduktion des Risikos für CED verbunden. Der Verzehr von zuckergesüßten Getränken ging mit einem erhöhten Risiko für CED einher. Nach 3 Jahren zeigte sich kein Zusammenhang zwischen der Qualität der Ernährung und CED.

In dieser skandinavischen Geburtskohorte war eine hohe Qualität der Ernährung sowie der Verzehr von Fisch mit einem geringeren Risiko für chronisch entzündliche Darmerkrankungen assoziiert.

A. Guo, Department of Pediatrics, University of Gothenburg, Göteborg, Schweden, E-Mail: annie.guo@gu.se

DOI: 10.1136/gutjnl-2023-330971

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