Pankreas
Endoscopy. 2023;55(3):225−34
Wet-suction versus slow-pull technique for endoscopic ultrasound-guided fine-needle biopsy: A multicenter, randomized, crossover trial
Feuchte Saugbiopsie versus Slow-Pull-Technik für die endoskopische ultraschallgeführte Feinnadelbiopsie: eine multizentrische, randomisierte Crossover-Studie
Es ist nicht bekannt, ob die Verwendung der feuchten Saugbiopsie oder der Slow-Pull-Technik bei der endoskopischen ultraschallgeführten Feinnadelbiopsie (EUS-FNB) mit Nadeln der neuen Generation von Vorteil ist. Ziel der Studie war es, die Leistungsfähigkeit jeder Technik bei der EUS-FNB zu vergleichen. Es erfolgte eine multizentrische, randomisierte, einfach verblindete Crossover-Studie, an der Patient*innen mit soliden Läsionen von ≥ 1 cm teilnahmen. Es wurden 4 Biopsiedurchgänge mit 22G-Fork-Tip- oder Franseen-Nadeln durchgeführt, wobei die feuchte Saugbiopsie und die Slow-Pull-Technik in zufälliger Reihenfolge abgewechselt wurden. Der primäre Endpunkt war die histologische Ausbeute (Proben mit einem intakten Gewebestück von mindestens 550 μm). Sekundäre Endpunkte waren Probenqualität (Gewebeintegrität und Blutkontamination), diagnostische Genauigkeit und ausreichende Tumorfraktion. Insgesamt wurden 210 Patient*innen mit 146 pankreatischen und 64 nicht-pankreatischen Läsionen analysiert. Ein Gewebekern wurde in 150 (71,4%) und 129 (61,4%) Fällen mit der feuchten Saugbiopsie bzw. der Slow-Pull-Technik entnommen (p = 0,03). Der mittlere Gewebeintegritätswert war bei feuchter Saugbiopsie höher (p = 0,02), ebenso wie die Blutkontamination der Proben (p < 0,001). In den beiden Untergruppen der pankreatischen und der nicht-pankreatischen Läsionen waren die Gewebekernrate und der Gewebeintegritäts-Score bei Verwendung der beiden Techniken statistisch nicht unterschiedlich, die Blutkontamination war jedoch bei der feuchten Saugbiopsie höher. Die diagnostische Genauigkeit und die Tumorfraktion unterschieden sich nicht zwischen den beiden Techniken.
Insgesamt führte die feuchte Saugbiopsie bei endoskopischer ultraschallgeführter Feinnadelbiopsie zu einer höheren Gewebekernentnahmerate im Vergleich zur Slow-Pull-Methode. Die diagnostische Genauigkeit und die Probenrate mit ausreichender Tumorfraktion waren bei beiden Techniken ähnlich.
DOI: 10.1055/a-1915-1812