Leber und Gallenwege

Gastroenterology. 2023;165(2):463–72.e5

Fibrosis progression rate in biopsy-proven non-alcoholic fatty liver disease among people with diabetes versus people without diabetes: A multicenter study

Huang DQ, Wilson LA, Behling C, Kleiner DE, Kowdley KV, Dasarathy S, Amangurbanova M, Terrault NA, Diehl AM, Chalasani N, Neuschwander-Tetri BA, Sanyal AJ, Tonascia J, Loomba R; NASH Clinical Research Network

Fibrose-Progressionsrate bei histologisch nachgewiesener nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung bei Menschen mit Diabetes im Vergleich zu Menschen ohne Diabetes: eine multizentrische Studie

Es liegen nur begrenzte Daten zum Fortschreiten der Fibrose bei histologisch nachgewiesener nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung (non-alcoholic fatty liver disease, NAFLD) bei Menschen mit Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) im Vergleich zu Menschen ohne T2DM vor. Hier wurde die Zeit bis zum Fortschreiten der Fibrose bei Menschen mit T2DM im Vergleich zu Menschen ohne T2DM in einer großen, multizentrischen Studie an Menschen mit NAFLD untersucht, bei denen paarweise Leberbiopsien durchgeführt wurden. An dieser Studie nahmen 447 erwachsene Personen (64% weiblich) mit NAFLD teil, bei denen paarweise Leberbiopsien im Abstand von > 1 Jahr durchgeführt wurden. Die Leberhistologie wurde systematisch von einem zentralen Pathologieausschuss beurteilt, der keine klinischen Daten hatte. Der primäre Endpunkt war die kumulative Inzidenz eines ≥ 1-stufigen Anstiegs der Fibrose bei Teilnehmer*innen mit T2DM im Vergleich zu Teilnehmer*innen ohne T2DM. Das mittlere Alter und der Body-Mass-Index betrugen 50,9 (Standardabweichung [SD], 11,5) Jahre bzw. 34,7 (SD, 6,3) kg/m2. Die mediane Zeit zwischen den Biopsien betrug 3,3 Jahre (Interquartilenabstand, 1,8–6,1 Jahre). Teilnehmer*innen mit T2DM hatten eine signifikant höhere kumulative Inzidenz einer Fibroseprogression nach 4 Jahren (24% vs. 20%), 8 Jahren (60% vs. 50%) und 12 Jahren (93% vs. 76%) (p = 0,005). Unter Verwendung eines multivariablen Cox-proportionalen Hazards-Modells, das um mehrere Störfaktoren angepasst wurde, blieb T2DM ein unabhängiger Prädiktor für das Fortschreiten der Fibrose (angepasste Hazard-Ratio = 1,69; 95% Konfidenzintervall: 1,17–2,43; p = 0,005). Die kumulative Inzidenz einer Fibroseregression um ≥ 1 Stadium war bei Teilnehmer*innen mit T2DM ähnlich wie bei Teilnehmern ohne T2DM (p = 0,24).

In dieser großen, multizentrischen Kohortenstudie mit gut charakterisierten Teilnehmer*innen mit nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung (NAFLD) und paarigen Leberbiopsien stellte sich heraus, dass die Fibrose bei Teilnehmer*innen mit Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) schneller fortschritt als bei Teilnehmer*innen ohne T2DM. Diese Daten haben wichtige Auswirkungen auf die klinische Praxis und das Studiendesign.

R. Loomba, M.D., Professor of Medicine, Nonalcoholic Fatty Liver Disease Research Center, University of California at San Diego, Altman Clinical and Translational Research Institute, La Jolla, CA, USA, E-Mail: roloomba@ucsd.edu

DOI: 10.1053/j.gastro.2023.04.025

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