Pankreas

J Clin Oncol. 2024;42(9):1055–66

Gemcitabine and paclitaxel versus gemcitabine alone after 5-fluorouracil, oxaliplatin, and irinotecan in metastatic pancreatic adenocarcinoma: A randomized phase 3 PRODIGE 65-UCGI 36-GEMPAX UNICANCER study

De La Fouchardière C, Malka D, Cropet C, Chabaud S, Raimbourg J, Botsen D, Launay S, Evesque L, Vienot A, Perrier H, Jary M, Rinaldi Y, Coutzac C, Bachet JB, Neuzillet C, Williet N, Desgrippes R, Grainville T, Aparicio T, Peytier A, Lecomte T, Roth GS, Thirot-Bidault A, Lachaux N, Bouché O, Ghiringhelli F

Gemcitabin und Paclitaxel im Vergleich zu Gemcitabin allein nach 5-Fluorouracil, Oxaliplatin und Irinotecan bei metastasiertem Pankreasadenokarzinom: eine randomisierte Phase-III-Studie (PRODIGE 65-UCGI 36-GEMPAX UNICANCER)

GEMPAX war eine offene, randomisierte klinische Phase-III-Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Gemcitabin plus Paclitaxel gegenüber Gemcitabin allein als Zweitlinienbehandlung für Patient*innen mit metastasiertem duktalem Pankreasadenokarzinom (mPDAC), die zuvor 5-Fluorouracil, Oxaliplatin und Irinotecan erhalten hatten. Patient*innen mit histologisch oder zytologisch bestätigtem mPDAC wurden nach dem Zufallsprinzip (2:1) einer Behandlung mit GEMPAX (Paclitaxel 80 mg/m2 + Gemcitabin 1000 mg/m2; i.v.; einmal an Tag (d) 1, d8 und d15 / Arm A) oder Gemcitabin (Arm B) mono (d1, d8 und d15 alle 28 Tage) bis zum Fortschreiten der Krankheit, Toxizität oder Abbruch auf Wunsch der Patient*innen zugewiesen. Der primäre Endpunkt war das Gesamtüberleben (overall survival, OS). Zu den sekundären Endpunkten gehörten progressionsfreies Überleben (progression-free survival, PFS), objektive Ansprechrate (objective response rate, ORR), Lebensqualität und Sicherheit. Insgesamt wurden 211 Patient*innen (medianes Alter 64 [30–86] Jahre; 62% männlich) eingeschlossen. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 13,4 versus 13,8 Monaten in Arm A versus Arm B betrug das mediane OS (95% Konfidenzintervall) 6,4 (5,2–7,4) versus 5,9 Monate (4,6–6,9; Hazard-Ratio [HR] = 0,87 [0,63–1,20]; p = 0,4095), das mediane PFS betrug 3,1 (2,2–4,3) versus 2,0 Monate (1,9–2,3; HR = 0,64 [0,47–0,89]; p = 0,0067) und die ORR betrug 17,1% (11,3–24,4) versus 4,2% (0,9–11,9; p = 0,008) in Arm A versus Arm B. Insgesamt brachen 16,7% der Patient*innen in Arm A und 2,9% in Arm B ihre Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab. In Arm A wurde ein sowohl mit Gemcitabin als auch mit Paclitaxel assoziiertes unerwünschtes Ereignis von Grad 5 (akutes Atemnotsyndrom) gemeldet, und 58,0% gegenüber 27,1% der Patient*innen in Arm A gegenüber Arm B erlitten behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse von Grad ≥ 3, darunter Anämie (15,2% vs. 4,3%), Neutropenie (15,9% vs. 15,7%), Thrombozytopenie (19,6% vs. 4,3%), Asthenie (10,1% vs. 2,9%) und Neuropathie (12,3% vs. 0,0%).

Obwohl GEMPAX (Gemcitabin plus Paclitaxel) den primären Endpunkt des Gesamtüberlebens im Vergleich zu Gemcitabin allein bei Patient*innen mit metastasiertem duktalem Pankreasadenokarzinom in der Zweitlinienbehandlung nicht erreichte, wurden sowohl das progressionsfreie Überleben als auch die objektive Ansprechrate signifikant verbessert. Die insgesamt überschaubaren Effekte sind jedoch mit einer erhöhten Rate an Nebenwirkungen assoziiert.

C. De La Fouchardière, Medical Oncology Department, Institut Paoli-Calmettes, Marseille, Frankreich, E-Mail: delafouchardierec@ipc.unicancer.fr

DOI: 10.1200/jco.23.00795

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