Dickdarm bis Rektum

Gut. 2023;72(2):338–44

Global burden of colorectal cancer in 2020 and 2040: Incidence and mortality estimates from GLOBOCAN

Morgan E, Arnold M, Gini A, Lorenzoni V, Cabasag CJ, Laversanne M, Vignat J, Ferlay J, Murphy N, Bray F

Globale Belastung durch Darmkrebs in 2020 und 2040: Inzidenz- und Mortalitätsschätzungen von GLOBOCAN

Darmkrebs (kolorektales Karzinom, KRK) ist die dritthäufigste Krebsart weltweit. Die geografische und zeitliche Belastung durch diese Krebsart gibt Aufschluss über die Prävalenz von Risikofaktoren und die Fortschritte bei den Krebsbekämpfungsstrategien. Die Studie untersuchte die aktuellen und zukünftigen Auswirkungen durch KRK in 185 Ländern in den Jahren 2020 und 2040. Hierfür wurden Daten zu KRK-Fällen und Todesfällen aus der GLOBOCAN-Datenbank für das Jahr 2020 extrahiert. Altersstandardisierte Inzidenz- und Mortalitätsraten wurden nach Geschlecht, Land, Weltregion und dem Human Development Index (HDI) für 185 Länder berechnet. Altersspezifische Raten wurden ebenfalls geschätzt. Die prognostizierte Anzahl von KRK-Fällen und Todesfällen im Jahr 2040 wurde auf der Grundlage globaler demografischer Projektionen des HDI berechnet. Im Jahr 2020 wurden schätzungsweise über 1,9 Millionen neue KRK-Fälle und 930.000 Todesfälle verzeichnet. Die Inzidenzraten waren in Australien/Neuseeland und in europäischen Regionen am höchsten (40,6/100.000, Männer) und am niedrigsten in mehreren afrikanischen Regionen und Südasien (4,4/100.000, Frauen). Ähnliche Muster wurden bei den Mortalitätsraten beobachtet, wobei die höchsten in Osteuropa (20,2/100.000, Männer) und die niedrigsten in Südasien (2,5/100.000, Frauen) beobachtet wurden. Die Belastung durch KRK wird bis 2040 voraussichtlich auf 3,2 Millionen neue Fälle und 1,6 Millionen Todesfälle ansteigen, wobei die meisten Fälle voraussichtlich in Ländern mit hohem oder sehr hohem HDI auftreten werden.

Darmkrebs ist weltweit eine sehr häufige Krebsart und weitgehend vermeidbar durch Beeinflussung von Risikofaktoren sowie durch die Erkennung und Entfernung von Präkanzerosen. Angesichts der steigenden Raten in Schwellenländern und bei jüngeren Erwachsenen besteht ein dringender Bedarf, die Erkenntnisse solcher Analysen besser zu verstehen und darauf zu reagieren, um zukünftige Fälle und Todesfälle durch die Krankheit zu verhindern.

Dr. E. Morgan, Cancer Surveillance Branch, International Agency for Research on Cancer, Lyon, Frankreich, E-Mail: morgane@iarc.who.int

DOI: 10.1136/gutjnl-2022-327736

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