Leber und Gallenwege
J Hepatol. 2022;77(6):1598–606
Global burden of primary liver cancer in 2020 and predictions to 2040
Globale Belastung durch primären Leberkrebs im Jahr 2020 und Vorhersagen bis 2040
Die Belastung durch Leberkrebs ist weltweit unterschiedlich. Diese Studie präsentiert aktualisierte Schätzungen der aktuellen globalen Belastung durch Leberkrebs (Inzidenz und Mortalität) und gibt Vorhersagen über die Zahl der Fälle/Todesfälle bis 2040. Daten zu primären Leberkrebsfällen und Todesfällen wurden aus der GLOBOCAN-2020-Datenbank extrahiert, die 185 Länder umfasst. Es wurden altersstandardisierte Inzidenz- und Mortalitätsraten (ASRs) pro 100.000 Personenjahre berechnet. Fälle und Todesfälle bis zum Jahr 2040 wurden auf der Grundlage von Inzidenz- und Mortalitätsraten für 2020 und globalen demografischen Projektionen bis 2040 vorhergesagt. Im Jahr 2020 wurde weltweit bei schätzungsweise 905.700 Menschen Leberkrebs diagnostiziert und 830.200 Menschen starben daran. Die globalen ASRs für Leberkrebs betrugen 9,5 bzw. 8,7 für Neuerkrankungen bzw. Todesfälle pro 100.000 Menschen und waren am höchsten in Ostasien (17,8 Neuerkrankungen, 16,1 Todesfälle), Nordafrika (15,2 Neuerkrankungen, 14,5 Todesfälle) und in Südost-Asien (13,7 Neuerkrankungen, 13,2 Todesfälle). Leberkrebs gehörte in 46 Ländern zu den 3 häufigsten Krebstodesursachen und in 90 Ländern zu den 5 häufigsten Krebstodesursachen. ASRs sowohl für die Inzidenz als auch für die Mortalität waren bei Männern in allen Regionen der Welt höher als bei Frauen (das ASR-Verhältnis von Männern zu Frauen lag zwischen 1,2 und 3,6). Die Zahl der Neuerkrankungen an Leberkrebs pro Jahr wird Prognosen zufolge zwischen 2020 und 2040 um 55,0% zunehmen, wobei 2040 möglicherweise 1,4 Millionen Menschen diagnostiziert werden. Voraussichtlich 1,3 Millionen Menschen könnten 2040 an Leberkrebs sterben (56,4% mehr als im Jahr 2020).
Leberkrebs ist in vielen Ländern eine der Haupttodesursachen und die Zahl der Menschen, bei denen Leberkrebs diagnostiziert wird, wird voraussichtlich steigen. Bemühungen zur Verringerung der Inzidenz von vermeidbarem Leberkrebs sollten Priorität haben.