Leber und Gallenwege

Gastroenterology. 2024;166(1):168–77.e8

HBV DNA and HBsAg levels at 24 weeks off-treatment predict clinical relapse and HBsAg loss in HBeAg-negative patients who discontinued antiviral therapy

Sonneveld MJ, Chiu SM, Park JY, Brakenhoff SM, Kaewdech A, Seto WK, Tanaka Y, Carey I, Papatheodoridi M, Colombatto P, van Bömmel F, Janssen HL, Berg T, Zoulim F, Ahn SH, Dalekos GN, Erler NS, Brunetto M, Wedemeyer H, Cornberg M, Yuen MF, Agarwal K, Boonstra A, Buti M, Piratvisuth T, Papatheodoridis G, Chen CH, Maasoumy B; CREATE Study Group

HBV-DNA- und HBsAg-Spiegel 24 Wochen nach Therapieende sind prädiktiv für einen klinischen Rückfall und einen HBsAg-Verlust bei HBeAg-negativen Patient*innen, die eine antivirale Therapie beendet haben

Bei Patient*innen, die eine Nukleo(s)tidanaloga(NA)-Therapie beenden, besteht das Risiko eines viralen Rebounds und schwerer Hepatitisschübe, was eine intensive Nachbeobachtung nach Therapieende erforderlich macht. In dieser Arbeit wurde der Zusammenhang zwischen dem Hepatitis-B-Oberflächenantigen(HBsAg)- und dem Hepatitis-B-Virus(HBV)-DNA-Spiegel in Woche 24 der Nachbeobachtung nach Therapieende (Follow-up, FU W24) und dem anschließenden klinischen Rückfall oder einem HBsAg-Verlust in einer multizentrischen Kohorte von Hepatitis-B-e-Antigen(HBeAg)-negativen Patient*innen mit chronischer Hepatitis B untersucht, die eine NA-Therapie beendet haben. 475 Patient*innen (82% asiatischer Herkunft, 55% mit Entecavir behandelt) wurden untersucht. Patient*innen mit höheren HBV-DNA-Werten bei FU W24 hatten ein höheres Risiko eines klinischen Rückfalls (Hazard-Ratio [HR] = 1,576; p < 0,001) und eine geringere Wahrscheinlichkeit eines HBsAg-Verlusts (HR = 0,454; p < 0,001). Ebenso hatten Patient*innen mit höheren HBsAg-Werten bei FU W24 ein höheres Risiko eines klinischen Rückfalls (HR = 1,579; p < 0,001) und eine geringere Wahrscheinlichkeit eines HBsAg-Verlusts (HR = 0,263; p < 0,001). Eine Kombination aus HBsAg < 100 IU/ml und HBV-DNA < 100 IU/ml bei FU W24 identifizierte Patient*innen mit günstigen Verläufen (9,9% klinischer Rückfall und 58% HBsAg-Verlust nach 216 Wochen Nachbeobachtung). Im Gegensatz dazu waren die Rückfallraten hoch und die HBsAg-Verlustraten vernachlässigbar bei Patient*innen mit sowohl HBsAg > 100 IU/ml als auch HBV-DNA > 100 IU/ml (p < 0,001).

Bei Hepatitis-B-e-Antigen(HBeAg)-negativen Patient*innen mit chronischer Hepatitis B, die eine antivirale Therapie beendet haben und bei denen bis zur Woche 24 der Nachbeobachtung nach Therapieende kein klinischer Rückfall aufgetreten ist, können die Serumspiegel von Hepatitis-B-Virus(HBV)-DNA und Hepatitis-B-Oberflächenantigen (HBsAg) verwendet werden, um einen nachfolgenden klinischen Rückfall und einen HBsAg-Verlust vorherzusagen. Eine Kombination von HBsAg < 100 IU/ml mit HBV-DNA < 100 IU/ml identifiziert Patient*innen mit einem geringen Rückfallrisiko und einer großen Wahrscheinlichkeit eines HBsAg-Verlusts und könnte möglicherweise als früher Ersatzendpunkt für Studien verwendet werden, die auf eine zeitlich definierte Therapie bei HBV abzielen.

Dr. Dr. M.J. Sonneveld, Department of Gastroenterology and Hepatology, Erasmus MC University Medical Center, Rotterdam, Niederlande, E-Mail: m.j.sonneveld@erasmusmc.nl

DOI: 10.1053/j.gastro.2023.09.033

Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren:

Adäquates versus optimales Ansprechen auf Ursodesoxycholsäure bei primär biliärer Cholangitis: In welchem Ausmaß und unter welchen Bedingungen ist ein normaler alkalischer Phosphatasespiegel mit einem komplikationsfreien Überlebensgewinn verbunden?

Hepatology. 2024;79(1):39–48

Fehlen eines vollständigen biochemischen Ansprechens bei Autoimmunhepatitis führt zu einem ungünstigen Verlauf: erster Bericht des retrospektiven IAIHG-Registers

Hepatology. 2024;79(3):538–50

Weitere Artikel zum Thema