Dickdarm bis Rektum

Gastroenterology. 2024;166(5):802–14.e18

Histologic remission in inflammatory bowel disease and female fertility: A nationwide study

Mårild K, Söderling J, Stephansson O, Axelrad J, Halfvarson J, Bröms G, Marsal J, Olén O, Ludvigsson JF; SWIBREG Study Group

Histologische Remission bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und weibliche Fertilität: eine landesweite Studie

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) gehen mit einer verminderten weiblichen Fertilität einher, es ist jedoch unklar, wie die Fruchtbarkeitsraten je nach histologischer Krankheitsaktivität variieren. Anhand einer landesweiten CED-Kohorte schwedischer Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren untersuchten die Autor*innen die Fruchtbarkeitsraten in Zeiträumen mit bzw. ohne histologische Entzündung (n = 21.046; Follow-up, 1990–2016) und in Zeiträumen mit bzw. ohne klinische Aktivität (CED-bezogene Krankenhausaufenthalte, Operationen oder Behandlungseskalation) (n = 24.995; Follow-up, 2006–2020). Unter Berücksichtigung soziodemografischer Merkmale und Komorbiditäten wurden mithilfe einer Poisson-Regression die bereinigten Fertilitätsraten (aFRR) für Lebendgeburten geschätzt, die während 12-monatigen Zeiträumen mit histologischer Entzündung (im Vergleich zu histologischer Remission) und 3-monatigen Zeiträumen mit klinisch aktiver CED (im Vergleich zu klinisch inaktiver CED) gezeugt wurden. In den Zeiträumen mit und ohne histologische Entzündung gab es 6,35 (95% Konfidenzintervall [CI]: 5,98–6,73) bzw. 7,09 (95% CI: 6,48–7,70) Lebendgeburten pro 100 Personenjahre Follow-up bzw. 1 Kind weniger pro 14 Frauen mit 10 Jahren histologischer Entzündung (aFRR = 0,90; 95% CI: 0,81–1,00). Bei Frauen mit histologischer Entzündung war die Fruchtbarkeit bei Colitis ulcerosa (aFRR = 0,89; 95% CI: 0,78–1,02) und Morbus Crohn (aFRR = 0,86; 95% CI: 0,72–1,04) ähnlich reduziert. Klinische CED-Aktivität war mit einer aFRR von 0,76 (95% CI: 0,72–0,79) oder 1 Kind weniger pro 6 Frauen mit 10 Jahren klinischer Aktivität assoziiert. Die Fertilität war bei klinisch aktiver Colitis ulcerosa (aFRR = 0,75; 95% CI: 0,70–0,81) und klinisch aktivem Morbus Crohn (aFRR = 0,76; 95% CI: 0,70–0,82) reduziert. Bei Frauen in klinischer Remission ging die histologische Entzündung (im Vergleich zur histologischen Remission) mit einer verminderten Fertilität einher (aFRR = 0,85; 95% CI: 0,73–0,98).

Diese Studie zeigte einen Zusammenhang zwischen histologischer und klinischer Aktivität und verminderter weiblicher Fertilität bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Insbesondere ist auch eine histologische Aktivität bei Frauen in klinischer Remission mit einer verminderten Fruchtbarkeit assoziiert.

K. Mårild, Department of Pediatrics, Queen Silvia Children’s Hospital, Göteborg, Schweden, E-Mail: karlmarild@gmail.com

DOI: 10.1053/j.gastro.2024.01.018

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