Dickdarm bis Rektum

Clin Gastroenterol Hepatol. 2022;20(9):2023–31.e6

High-definition colonoscopy compared with cuff- and cap-assisted colonoscopy: Results from a multicenter, prospective, randomized controlled trial

Desai M, Rex DK, Bohm ME, Davitkov P, DeWitt JM, Fischer M, Faulx G, Heath R, Imler TD, James-Stevenson TN, Kahi CJ, Kessler WR, Kohli DR, McHenry L, Rai T, Rogers NA, Sagi SV, Sathyamurthy A, Vennalaganti P, Sundaram S, Patel H, Higbee A, Kennedy K, Lahr R, Stojadinovikj G, Dasari C, Parasa S, Faulx A, Sharma P

Hochauflösende Koloskopie im Vergleich zur manschetten- und kappengestützten Koloskopie: Ergebnisse einer multizentrischen, prospektiven, randomisierten, kontrollierten Studie

Hilfsmittel zur endoskopischen Schleimhautinspektion, einschließlich distaler Aufsätze wie Manschette und Kappe, haben unterschiedliche Ergebnisse bei der Verbesserung der Adenomdetektionsrate (ADR) im Vergleich zur hochauflösenden Weißlichtendoskopie (HDWLE) gezeigt. Die Autor*innen führten eine prospektive, multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie bei Patient*innen durch, die sich einer Screening- oder Überwachungskoloskopie unterzogen, und verglichen HDWLE mit 2 verschiedenen Arten von distalen Aufsätzen: Manschette (CF, Endocuff Vision) oder Kappe (CP, Reveal). Als primärer Endpunkt wurde die ADR analysiert. Zu den sekundären Endpunkten gehörte die Anzahl der Adenome pro Koloskopie, die Erkennungsrate von fortgeschrittenen Adenomen und sessilen serratierten Läsionen, die rechtsseitige ADR, die Rückzugszeit sowie unerwünschte Ereignisse. Kontinuierliche Variablen wurden unter Verwendung des Student-t-Tests verglichen und kategoriale Variablen wurden unter Verwendung des Chi-Quadrat- oder Fisher-Tests unter Verwendung der statistischen Software Stata Version 16 verglichen. Ein p-Wert < 0,05 wurde als signifikant angesehen. Insgesamt wurden 1203 Patient*innen randomisiert entweder HDWLE (n = 384; Durchschnittsalter 62 Jahre; 81,3% Männer), CF (n = 379; Durchschnittsalter 62,7 Jahre; 79,9% Männer) oder CP (n = 379; Durchschnittsalter 62,1 Jahre; 80,5% Männer) zugewiesen. Zwischen den 3 Gruppen wurden keine signifikanten Unterschiede für die ADR (57,3%, 59,1% und 55,7%; p = 0,6), Adenome pro Koloskopie (1,4 ± 1,9, 1,6 ± 2,4 und 1,4 ± 2; p = 0,3), fortgeschrittene Adenome (7,6%, 9,2% und 8,2%; p = 0,7), sessile serratierte Läsionen (6,8%, 6,3% und 5,5%; p = 0,8) oder rechtsseitige ADR (48,2%, 49,3% und 46,2%; p = 0,7) festgestellt. Die Anzahl der Polypen pro Koloskopie war in der CF-Gruppe signifikant höher als in der HDWLE- und CP-Gruppe (2,7 ± 3,4, 2,3 ± 2,5 und 2,2 ± 2,3; p = 0,013). In einem multivariablen Modell gab es nach Anpassung an Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index, Rückzugszeit und Boston Bowel Preparation Scale-Score keinen Einfluss des Gerätetyps auf das primäre Outcome der ADR (p = 0,77). Bei Screening-Patient*innen führte die CF zu einer verbesserten Detektion von Neoplasien pro Koloskopie (CF: 1,7 ± 2,6, HDWLE: 1,3 ± 1,7 und CP: 1,2 ± 1,8; p = 0,047) bei kürzerer Rückzugszeit.

Die Ergebnisse dieser multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Studie zeigen für den Einsatz distaler Aufsätze (Manschette oder Kappe) gegenüber der hochauflösenden Weißlichtendoskopie bei Anwendung durch Endoskopiker*innen mit hohen Detektionsraten insgesamt keinen signifikanten Vorteil. Allerdings könnte für die Endocuff-Manschette in der Vorsorgepopulation ein leichter Vorteil bestehen. Dies muss allerdings in Studien weiter untersucht werden.

P. Sharma, M.D., Professor of Medicine, Department of Gastroenterology, Kansas City VA Medical Center, Kansas City, MO, USA,
E-Mail: psharma@kumc.edu

DOI: 10.1016/j.cgh.2021.12.037

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