Ösophagus bis Dünndarm
Am J Gastroenterol. 2022;117(1):110–9
Hybrid APC in combination with resection for the endoscopic treatment of neoplastic Barrett’s esophagus: A prospective, multicenter study
Hybrid-APC in Kombination mit Resektion zur endoskopischen Behandlung des neoplastischen Barrett-Ösophagus: eine prospektive, multizentrische Studie
Die derzeitige Therapie des neoplastischen Barrett-Ösophagus (BE) besteht aus einer endoskopischen Resektion plus Ablation, wobei die Radiofrequenzablation die am besten untersuchte Technik ist. Diese prospektive Studie untersuchte eine mögliche Alternative, die Hybrid-Argon-Plasma-Ablation (argon plasma coagulation, APC). Konsekutive Patient*innen mit neoplastischem BE, die sich einer Ablation nach kurativer endoskopischer Resektion (89,6%) oder primär einer Ablation unterzogen, wurden in diese prospektive Studie an 9 europäischen Zentren eingeschlossen. Bis zu 5 Ablationssitzungen waren für die vollständige Eradikation des BE (initiale vollständige Eradikation der intestinalen Metaplasie [complete eradication of intestinal metaplasia, CE-IM]) erlaubt, per Definition einschließlich BE-assoziierter Neoplasien, dokumentiert durch eine negative Endoskopie mit Biopsien. Das Hauptergebnis war die Rate der initialen CE-IM in Intention-to-Treat (ITT)- und Per-Protocol (PP)-Proben nach 2 Jahren. Die sekundären Endpunkte waren die Rate rezidivfreier Fälle (anhaltende CE-IM), dokumentiert durch negative Nachsorge-Endoskopien mit Biopsien sowie unmittelbare/verzögerte unerwünschte Ereignisse. 154 Patient*innen (133 Männer und 21 Frauen, Durchschnittsalter 64 Jahre) erhielten im Mittel 1,2 Resektions- und 2,7 Ablationssitzungen (Bereich, 1–5). Die initiale CE-IM wurde in 87,2% von 148 Fällen in der PP-Analyse erreicht (ITT 88,4%); Die initiale BE-assoziierte Neoplasie betrug 98,0%. Beim 2-Jahres-Follow-up der 129 erfolgreich behandelten Fälle zeigten 70,8% (PP) bzw. 65,9% (ITT) eine anhaltende CE-IM; Rezidive waren meistens bioptisch nachgewiesenes BE-Epithel und Neoplasie in makroskopisch unauffälliger Schleimhaut in 3 Fällen. Unerwünschte Ereignisse wurden bei 6,1% beobachtet.
Die Eradikations- und Rezidivraten der intestinalen Barrett-Metaplasie und -Neoplasie mittels Hybrid-Argon-Plasma-Koagulation (APC) nach 2 Jahren scheinen im erwarteten Bereich zu liegen. Dies ist insofern bemerkenswert, als dass die Hybrid-APC im Vergleich zur Radiofrequenzablation mit deutlich niedrigeren Kosten und vermutlich geringerer Lernkurve einhergeht. Abschließende Nachweise im Vergleich zur Radiofrequenzablation können nur durch eine randomisierte Vergleichsstudie erbracht werden.