Ösophagus bis Dünndarm

J Crohns Colitis. 2024;18(4):615–27

Clinical predictors of early and late endoscopic recurrence following ileocolonic resection in Crohn’s disease

Hernández-Rocha C, Walshe M, Birch S, Sabic K, Korie U, Chasteau C, Miladinova VM, Sabol WB, Mengesha E, Hanna M, Pozdnyakova V, Datta L, Kohen R, Milgrom R, Stempak JM, Bitton A, Brant SR, Rioux JD, McGovern DPB, Duerr RH, Cho JH, Schumm PL, Silverberg MS, Lazarev M

Klinische Prädiktoren für ein frühes bzw. spätes endoskopisches Rezidiv nach Ileozökalresektion bei Morbus Crohn

In der Vergangenheit wurden zahlreiche klinische Faktoren mit dem Risiko für ein endoskopisches Rezidiv nach Ileozökalresektion bei Morbus Crohn identifiziert, wobei einige dieser Assoziationen widersprüchlich waren. Im Rahmen dieser Studie sollten klinische Prädiktoren für ein endoskopisches Rezidiv bei einer frühen bzw. späteren Verlaufskoloskopie nach Ileozökalresektion untersucht werden. Hierfür wurden Patient*innen mit M. Crohn prospektiv an 6 nordamerikanischen Zentren in eine Beobachtungsstudie eingeschlossen. Klinische Daten und Hinweise auf ein endoskopisches Rezidiv (definiert als Rutgeerts-Score ≥ i2) wurden erhoben und ein multivariables Modell für eine Assoziation dieser Faktoren mit einem Rezidiv wurde erstellt. Insgesamt konnten 365 Patient*innen mit einem medianen Alter von 32 Jahren eingeschlossen werden, die postoperativ 674 Koloskopien erhielten; 189 (51,8%) waren Männer und 37 (10,1%) waren nicht-kaukasischer Abstammung. Postoperativ erhielten 133 Patient*innen (36,4%) eine Behandlung mit Tumor-Nekrose-Faktor(TNF)-Antikörpern und 30 (8,2%) waren Raucher*innen. Bei der ersten Verlaufskoloskopie wiesen 109 Patient*innen (29,9%) ein Lokalrezidiv auf. Männliches Geschlecht (Odds-Ratio [OR] = 1,95; 95% Konfidenzintervall [CI]: 1,12–3,4), nicht-kaukasische Abstammung (OR = 2,48; 95% CI: 1,09–5,63), ein längeres Intervall zwischen der Operation und der Koloskopie (OR = 1,09; 95% CI: 1,002–1,18) sowie postoperatives Rauchen (OR = 2,78; 95% CI: 1,16–6,67) waren mit einem Rezidiv assoziiert, wohingegen eine Rezidivprophylaxe mit TNF-Antikörpern das Rezidivrisiko reduzierte (OR = 0,28; 95% CI: 0,14–0,55). Die postoperative Rezidivprophylaxe mit TNF-Antikörpern wirkte aber nur bei bereits mit TNF-Antikörpern vorbehandelten Patient*innen, aber nicht bei TNF-Antikörper-naiven Patient*innen. Bei den Patient*innen ohne Rezidiv bei der ersten Endoskopie war das Vorliegen eines Rutgeerts-Scores von i1 signifikant mit einem späteren Rezidiv assoziiert (OR = 4,43; 95% CI: 1,73–11,35).

Im Rahmen dieser prospektiven Kohortenstudie bei Morbus Crohn wurden mehrere klinische Prädiktoren für ein frühes bzw. spätes endoskopisches Rezidiv nach Ileozökalresektion identifiziert. Risikofaktoren für ein frühes Rezidiv umfassten männliches Geschlecht, nicht-kaukasische Abstammung und Rauchen, während Tumor-Nekrose-Faktor-Antikörper protektiv waren. Eine geringe Entzündung bei der ersten Koloskopie (Rutgeerts-Score i1) war hingegen mit dem Auftreten späterer Rezidive assoziiert.

M. Lazarev, Division of Gastroenterology and Hepatology, The Johns Hopkins Hospital, Baltimore, MD, USA, E-Mail: mlazare1@jhmi.edu

DOI: 10.1093/ecco-jcc/jjad186

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