Leber und Gallenwege

J Hepatol. 2024;80(5):694–701

Clinical profiles and mortality rates are similar for metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease and non-alcoholic fatty liver disease

Younossi ZM, Paik JM, Stepanova M, Ong J, Alqahtani S, Henry L

Klinische Profile und Mortalitätsraten sind bei metabolischer Dysfunktion-assoziierter steatotischer Lebererkrankung und nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung ähnlich

Vor Kurzem hat der Begriff „metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotische Lebererkrankung“ (MASLD) den Begriff „nicht-alkoholische Fettlebererkrankung“ (NAFLD) ersetzt. Es bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Frage, ob die im Rahmen der NAFLD-Definition generierten Daten für die MASLD verwendet werden können. Diese Studie verglich das klinische Profil und die Verläufe von NAFLD mit MASLD anhand von Daten aus der Tertiärversorgung und der Bevölkerung. Vergleichsdaten wurden aus der NAFLD-Datenbank der Autor*innen und der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES III) bezogen. Klinische Profile und nicht-invasive Tests (erweiterter Leberfibrose-Score [enhanced liver fibrosis score, ELF], Fibrose-4-Index [FIB-4] und vibrationsgesteuerte transiente Elastografie) wurden verglichen. Die Mortalitätsdaten wurden dem NHANES-National Death Index entnommen. Die Gesamtmortalität wurde durch Cox-proportionale Hazards-Regressionsmodelle und die ursachenspezifische Mortalität durch eine konkurrierende Risikoanalyse bewertet. In der NAFLD-Datenbank befanden sich 6429 Patient*innen (Alter 54 ± 12 Jahre, 42% männlich, Body Mass Index [BMI] 35,4 ± 8,3, Taillenumfang 112 ± 17 cm, 52% Typ-2-Diabetes). Die durchschnittlichen Werte für ELF, FIB-4 und Lebersteifigkeit betrugen 9,6 ± 1,2, 1,69 ± 1,24 bzw. 14,0 ± 11,8 kPa; 99% erfüllten die MASLD-Kriterien; 95% erreichten die MASLD-Kriterien nur anhand des BMI. Die Vorhersagegenauigkeit von ELF und FIB-4 war bei MASLD und NAFLD identisch. Es wurden zudem 12.519 infrage kommende Teilnehmer*innen aus der NHANES-Studie eingeschlossen (Alter 43,00 Jahre, 47,38% männlich, 22,70% adipös, 7,28% Typ-2-Diabetes, 82,51% ≥ 1 kardiometabolisches Kriterium). In der NHANES-Studienpopulation gab es eine hervorragende Übereinstimmung zwischen MASLD- und NAFLD-Diagnosen: Cohen’s Kappa-Koeffizient: 0,968 (95% Konfidenzintervall: 0,962–0,973), wobei 5,29% der NAFLD-Fälle die MASLD-Kriterien nicht erfüllten. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 22,83 Jahren gab es keine Unterschiede in der Mortalität zwischen MASLD- und NAFLD-Diagnosen (p-Werte ≥ 0,05).

Die metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotische Lebererkrankung (MASLD) und die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) sind ähnlich, außer dass Personen mit MASLD älter zu sein scheinen und ein etwas höheres Mortalitätsrisiko aufweisen, was wahrscheinlich auf kardiometabolische Risikofaktoren zurückzuführen ist. Klinische Profile und Schwellenwerte für nicht-invasive Tests waren ebenfalls identisch. Diese Daten belegen, dass die Terminologien NAFLD und MASLD austauschbar verwendet werden können. Für den kleinen Anteil der Patient*innen mit NAFLD, die die MASLD-Kriterien nicht erfüllen, sind weitere Überlegungen erforderlich.

Z.M. Younossi, The Global NASH Council, Center for Outcomes Research in Liver Diseases, Washington, DC, USA, E-Mail: zobair.younossi@cldq.org

DOI: 10.1016/j.jhep.2024.01.014

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