Dickdarm bis Rektum

Clin Gastroenterol Hepatol. 2023;21(13):3258–69.e6

Long-term risks of recurrence after hospital discharge for acute lower gastrointestinal bleeding: A large nationwide cohort study

Sato Y, Aoki T, Sadashima E, Nakamoto Y, Kobayashi K, Yamauchi A, Yamada A, Omori J, Ikeya T, Aoyama T, Tominaga N, Kishino T, Ishii N, Sawada T, Murata M, Takao A, Mizukami K, Kinjo K, Fujimori S, Uotani T, Fujita M, Sato H, Suzuki S, Narasaka T, Hayasaka J, Funabiki T, Kinjo Y, Mizuki A, Kiyotoki S, Mikami T, Gushima R, Fujii H, Fuyuno Y, Gunji N, Toya Y, Narimatsu K, Manabe N, Nagaike K, Kinjo T, Sumida Y, Funakoshi S, Kobayashi K, Matsuhashi T, Komaki Y, Maehata T, Tateishi K, Kaise M, Nagata N

Langfristige Risiken des Wiederauftretens einer akuten unteren gastrointestinalen Blutung nach Entlassung aus dem Krankenhaus: eine große landesweite Kohortenstudie

In dieser multizentrischen Studie wurde anhand eines großen Datensatzes das langfristige Risiko eines erneuten Auftretens einer akuten unteren gastrointestinalen Blutung (acute lower gastrointestinal bleeding, ALGIB) nach Krankenhausentlassung untersucht. Hierzu wurden retrospektiv 5048 Patient*innen analysiert, die wegen ALGIB in 49 Krankenhäusern in ganz Japan notfallmäßig eingeliefert wurden (CODE BLUE-J-Studie). Risikofaktoren für das langfristige Wiederauftreten von ALGIB wurden mithilfe einer konkurrierenden Risikoanalyse untersucht, wobei Tod ohne erneute Blutung als konkurrierendes Risiko behandelt wurde. Nachblutungen traten bei 1304 Patient*innen (25,8%) während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 31 Monaten auf. Die kumulative Häufigkeit von Nachblutungen nach 1 und 5 Jahren betrug 15,1% bzw. 25,1%. Das Sterblichkeitsrisiko war bei Patient*innen mit Nachblutungsepisoden außerhalb des Krankenhauses signifikant höher als bei Patient*innen ohne (Hazard-Ratio = 1,42). In der multivariaten Analyse mit 30 Faktoren zeigte sich, dass Schockindex ≥ 1 (Subdistribution Hazard-Ratio [SHR] = 1,25), Bluttransfusion (SHR = 1,26), Nachblutung im Krankenhaus (SHR = 1,26), Dickdarmdivertikelblutung (SHR = 2,38) und die Verwendung von Thienopyridin (SHR = 1,24) signifikant mit einem erhöhten Risiko für Nachblutungen verbunden waren. Eine multivariate Analyse von Patient*innen mit Divertikelblutungen im Dickdarm zeigte, dass Bluttransfusionen (SHR = 1,20), Nachblutungen im Krankenhaus (SHR = 1,30) und die Verwendung von Thienopyridin (SHR = 1,32) signifikant mit einem erhöhten Nachblutungsrisiko verbunden waren, wohingegen endoskopische Hämostase (SHR = 0,83) das Risiko erheblich verringerte.

Die Ergebnisse dieser Studie mit Langzeitdaten zur unteren gastrointestinalen Blutung zeigten die Bedeutung der endoskopischen Diagnose und Behandlung während des Krankenhausaufenthalts und die Beurteilung der Notwendigkeit einer Dauereinnahme von Thienopyridin (z. B. Clopidogrel, Prasugrel), um das Risiko einer Nachblutung außerhalb des Krankenhauses zu verringern. Diese Informationen können auch der Identifizierung von Patient*innen mit einem hohen Risiko einer Nachblutung dienen.

Prof. Dr. N. Nagata, Department of Gastroenterological Endoscopy, Tokyo Medical University, Tokio, Japan, E-Mail: nnagata_ncgm@yahoo.co.jp

DOI: 10.1016/j.cgh.2023.05.021

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