Dickdarm bis Rektum

Clin Gastroenterol Hepatol. 2022;20(4):806–16.e6

Long-term outcomes following multiply recurrent Clostridioides difficile infection and fecal microbiota transplantation

Dawwas GK, Brensinger CM, Vajravelu RK, Wu Q, Kelly CR, Laine L, Wu GD, Lewis JD

Langzeitergebnisse nach mehrfach wiederkehrender Clostridioides-difficile-Infektion und fäkalem Mikrobiotatransfer

Der fäkale Mikrobiotatransfer (FMT) ist eine häufig angewandte Therapie bei mehrfach rezidivierender Clostridioi-des-difficile-Infektion (mrCDI). Durch die Veränderung der Darmmikrobiota besteht die Möglichkeit, dass der FMT das Risiko für kardiometabolische, intestinale oder immunvermittelte Erkrankungen beeinflusst. Ebenso könnte die durch mrCDI assoziierte Störung des Mikrobioms möglicherweise diese Erkrankungen beeinflussen. Ziel der Studie war es, die Assoziationen von mrCDI und FMT mit kardiometabolischen, immunvermittelten Erkrankungen und dem Reizdarmsyndrom (RDS) zu bewerten. Diese retrospektive Kohortenstudie umfasste unter Verwendung einer kommerziellen US-amerikanischen Datenbank Personen, bei denen eine CDI diagnostiziert worden war oder die sich einem FMT unterzogen hatten. Die Autor*innen erstellten zwei paarweise Vergleiche: mrCDI versus Nicht-mrCDI und Nicht-mrCDI oder mrCDI mit FMT behandelt versus mrCDI ohne FMT. Es zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen mrCDI (vs. Nicht-mrCDI) und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED; angepasste Hazard Ratio [aHR] = 1,65; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,67–4,04), rheumatoider Arthritis (HR = 0,86; 95% CI: 0,47–1,56), Psoriasis (HR = 0,72; 95% CI: 0,23–2,27), Diabetes (aHR = 0,97; 95% CI: 0,67–1,40), Bluthochdruck (aHR = 1,05; 95% CI: 0,76–1,44), Myokardinfarkt (aHR = 0,82; 95% CI: 0,63–1,06), Schlaganfall (aHR = 0,83; 95% CI: 0,62–1,12) oder RDS (HR = 0,94; 95% CI: 0,61–1,45). Ebenso fanden sich keine Assoziationen von CDI mit FMT (vs. mrCDI ohne FMT) und Diabetes (aHR = 0,92; 95% CI: 0,27–3,11), Bluthochdruck (aHR = 1,41; 95% CI: 0,64–3,15), Schlaganfall (aHR = 1,27; 95% CI: 0,69–2,34) oder CED (aHR = 0,80; 95% CI: 0,26–2,46). Allerdings war die Inzidenz von Myokardinfarkten nach FMT erhöht (aHR = 1,68; 95% CI: 1,01–2,81).

Im Vergleich zu Personen mit Clostridioides-difficile-Infektion (CDI) scheinen Personen mit mehrfach wiederkehrender CDI kein wirklich höheres Risiko für kardiometabolische, immunvermittelte Erkrankungen oder Reizdarmsyndrom zu haben. Allerdings hatten Patient*innen, die sich einem fäkalen Mikrobiotatransfer bei CDI unterzogen, eine höhere Inzidenz für einen Myokardi-nfarkt. Zukünftige Studien sollten diesen Zusammenhang bewerten, um eine mögliche Reproduzierbarkeit zu beurteilen.

J.D. Lewis, M.D., Center for Clinical Epidemiology and Biostatistics, University of Pennsylvania, Philadelphia, PA, USA,
E-Mail: lewisjd@pennmedicine.upenn.edu

DOI: 10.1016/j.cgh.2020.12.004

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