Leber und Gallenwege

Eur J Gastroenterol Hepatol. 2024;36(6):742–9

Long-term outcomes of patients with autoimmune hepatitis-induced cirrhosis after immunosuppressive treatment

Hatoum S, Rockey DC

Langzeitergebnisse von Patient*innen mit einer durch Autoimmunhepatitis verursachten Zirrhose nach immunsuppressiver Behandlung

Die Autoimmunhepatitis (AIH) ist eine immunvermittelte Lebererkrankung, die zu Leberentzündung und anschließender Fibrose führt. Ziel dieser Arbeit war es, den natürlichen Verlauf der AIH bei Patient*innen zu untersuchen, die zum Zeitpunkt der Diagnosestellung an einer Leberzirrhose litten. Hierzu wurden aufeinanderfolgende Patient*innen mit AIH (basierend auf den überarbeiteten Kriterien der International Autoimmune Hepatitis Group) und Zirrhose, die zwischen 2012 und 2018 eine Langzeitnachbeobachtung hatten, analysiert. Zur Bestimmung der klinischen und biochemischen Verläufe wurden für alle Patient*innen vollständige klinische Daten, einschließlich Längsschnittdaten, erhoben. Dekompensierende Ereignisse wurden als Komplikationen einer portalen Hypertonie definiert. 34 Patient*innen mit einer durch AIH verursachten Zirrhose (Alter 50 [17–81] Jahre; 71% Frauen) wurden durchschnittlich 8 Jahre nach der Diagnose beobachtet. 14 Patient*innen (41%) hatten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung ein dekompensierendes Ereignis. Bei allen Patient*innen wurde mit der Behandlung begonnen und zu Beginn vorliegende dekompensierende Ereignisse verschwanden bei allen Patient*innen. Bei 26 Patient*innen (76%) kam es zu einer Normalisierung der Transaminasen; in dieser Gruppe entwickelten 4 Patient*innen (15%) ein oder mehrere neue dekompensierende Ereignisse und 1 Patient*in (4%) starb. Von den 8 Patient*innen (24%), bei denen keine Normalisierung der Transaminasen beobachtet wurde, entwickelten 6 (75%) ein oder mehrere neue dekompensierende Ereignisse und 5 (62%) starben oder wurden einer Lebertransplantation unterzogen. Es bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Erreichen einer Normalisierung der Transaminasen und dem Schutz vor der Entwicklung eines dekompensierenden Ereignisses (p = 0,003) und einer Lebertransplantation oder dem Tod (p = 0,001).

Die meisten Patient*innen mit Autoimmunhepatitis und Zirrhose bei Diagnosestellung erreichten eine Normalisierung der Transaminasen durch die Behandlung und entwickelten selten weitere dekompensierende Ereignisse. Die Autorin und der Autor spekulieren daher, dass es bei einigen dieser Patient*innen zu einer Stabilisierung oder Umkehrung der portalen Hypertonie gekommen sein könnte.

D.C. Rockey, Digestive Disease Research Center, Medical University of South Carolina, Charleston, SC, USA, E-Mail: rockey@musc.edu

DOI: 10.1097/meg.0000000000002714

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