Dickdarm bis Rektum

Clin Gastroenterol Hepatol. 2023;21(10):2483–95.e1

Food processing and risk of inflammatory bowel disease: A systematic review and meta-analysis

Narula N, Chang NH, Mohammad D, Wong ECL, Ananthakrishnan AN, Chan SSM, Carbonnel F, Meyer A

Lebensmittelverarbeitung und das Risiko für chronisch entzündliche Darmerkrankungen: ein systematisches Review und Metaanalyse

Bezüglich des Zusammenhangs zwischen der Prozessierung von Lebensmitteln und dem Risiko für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (CU) sind bisher einige Studien mit unterschiedlichen Ergebnissen veröffentlicht worden. Daher erfolgte hier eine systematische Literaturübersicht und Metaanalyse, um diesen Zusammenhang zu untersuchen. Bis Oktober 2022 wurden in PubMed, Medline und Embase Kohortenstudien ermittelt, die den Zusammenhang zwischen der Verarbeitung von Lebensmitteln und dem Risiko für einen M. Crohn oder eine CU untersuchten. Das Risiko eines Bias der eingeschlossenen Studien wurde anhand der Newcastle-Ottawa-Skala bewertet. Es erfolgte die Berechnung von gepoolten Hazard-Ratios (HRs) und 95%-Konfidenzintervallen (CIs) unter Verwendung einer Random-effects-Metaanalyse basierend auf Schätzungen und Standardfehlern. Insgesamt wurden 1.068.425 Teilnehmer*innen (13.594.422 Personenjahre) aus 5 Kohortenstudien, die zwischen 2020 und 2022 veröffentlicht wurden, eingeschlossen. Vier dieser 5 Studien wurden als qualitativ hochwertig eingestuft. Das durchschnittliche Alter der Teilnehmer*innen lag zwischen 43 und 56 Jahren; 55–83% waren weiblich. Während der Nachbeobachtung entwickelten 916 Teilnehmer*innen einen M. Crohn und 1934 Teilnehmer*innen eine CU. Das Risiko für die Entwicklung eines M. Crohn war bei Teilnehmer*innen mit einem ausgeprägteren Verzehr von ultraverarbeiteten Lebensmitteln höher als bei Teilnehmer*innen mit einem geringeren Verzehr (HR = 1,71; 95% CI: 1,37–2,14; I2 = 0%) und bei Teilnehmer*innen mit einem ausgeprägteren Verzehr von unverarbeiteten/minimal verarbeiteten Lebensmitteln niedriger als bei Teilnehmer*innen mit einem geringeren Verzehr (HR = 0,71; 95% CI: 0,53–0,94; I2 = 11%). Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen dem Risiko für eine CU und ultraverarbeiteten Lebensmitteln (HR = 1,17; 95% CI: 0,86–1,61; I2 = 74%) oder unverarbeiteten/minimal verarbeiteten Lebensmitteln (HR = 0,84; 95% CI: 0,68–1,02; I2 = 0%).

Ein ausgeprägterer Verzehr ultraverarbeiteter Lebensmittel und eine geringere Aufnahme unverarbeiteter/minimal verarbeiteter Lebensmittel sind mit einem höheren Risiko für einen Morbus Crohn, nicht aber für eine Colitis ulcerosa assoziiert.

Dr. N. Narula, Associate Professor of Medicine, Department of Medicine, Division of Gastroenterology, McMaster University Medical Center, Hamilton, ON, Kanada, E-Mail: neeraj.narula@medportal.ca

DOI: 10.1016/j.cgh.2023.01.012

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