Leber und Gallenwege

J Hepatol. 2023;79(5):1085–95

Liver disease is a significant risk factor for cardiovascular outcomes – A UK Biobank study

Roca-Fernandez A, Banerjee R, Thomaides-Brears H, Telford A, Sanyal A, Neubauer S, Nichols TE, Raman B, McCracken C, Petersen SE, Ntusi NA, Cuthbertson DJ, Lai M, Dennis A, Banerjee A

Lebererkrankungen sind ein erheblicher Risikofaktor für kardiovaskuläre Endpunkte – eine Studie der UK Biobank

Chronische Lebererkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (cardiovascular disease, CVD) verbunden. In dieser Studie wurde untersucht, ob frühe Anzeichen einer Lebererkrankung (kernspintomografisch gemessen durch eisenkorrigiertes T1-Mapping [cT1]) mit einem erhöhten Risiko für schwere CVD-Ereignisse verbunden sind. Lebererkrankungsaktivität (cT1) und Fett (Protonendichte-Fettfraktion, PDFF) wurden mit LiverMultiScan zwischen Januar 2016 und Februar 2020 in der Bildgebungs-Teilstudie der UK Biobank gemessen. Mithilfe der multivariablen Cox-Regression wurden Zusammenhänge zwischen Leber-cT1 (Magnetresonanztomografie, MRT) und primärer CVD (koronare Herzkrankheit, Vorhofflimmern, Embolie/vaskuläre Ereignisse, Herzinsuffizienz und Schlaganfall) sowie Krankenhausaufenthalten aufgrund von CVD und Gesamtmortalität untersucht. Auch im Blut gemessene Leber-Biomarker, allgemeine Stoffwechsel-Biomarker und demografische Daten wurden aufgenommen. Eine Untergruppenanalyse wurde bei Patient*innen ohne metabolisches Syndrom durchgeführt (definiert als mindestens 3 der folgenden Faktoren: große Taille, hohe Triglyceride, niedriger High-Density-Lipoprotein-Cholesterinspiegel, erhöhter systolischer Blutdruck oder erhöhtes Hämoglobin A1c). Insgesamt 33.616 Teilnehmer*innen (Durchschnittsalter 65 Jahre, mittlerer BMI 26 kg/m², mittlerer Hämoglobin-A1c-Wert 35 mmol/mol) verfügten über vollständige MRT-Leberdaten mit verknüpften klinischen Ergebnissen (mediane Zeit bis zum Auftreten eines schwerwiegenden CVD-Ereignisses: 1,4 Jahre [Bereich: 0,002–5,1]; Nachbeobachtung: 2,5 Jahre [Bereich: 1,1–5,2]). Lebererkrankungsaktivität (cT1), nicht jedoch Leberfett (PDFF), war verbunden mit einem höheren Risiko für ein schweres CVD-Ereignis (Hazard-Ratio [HR] = 1,14; 95% Konfidenzintervall [CI]: 1,03–1,26; p = 0,008), Vorhofflimmern (HR = 1,30; 95% CI: 1,12–1,51; p < 0,001), Herzinsuffizienz (HR = 1,30; 95% CI: 1,09–1,56; p = 0,004), CVD-Krankenhauseinweisung (HR = 1,27; 95% CI: 1,18–1,37; p < 0,001) und Gesamtmortalität (HR = 1,19; 95% CI: 1,02–1,38; p = 0,026). Der Fibrose-4-Index war mit Herzinsuffizienz assoziiert (HR = 1,06; 95% CI: 1,01–1,10; p = 0,007). Das Risiko einer CVD-Krankenhauseinweisung war bei Personen ohne metabolisches Syndrom unabhängig mit cT1 assoziiert (HR = 1,26; 95% CI: 1,13–1,4; p < 0,001).

Die Aktivität von Lebererkrankungen, kernspintomografisch gemessen durch eisenkorrigiertes T1-Mapping, war unabhängig davon, ob vorher ein metabolisches Syndrom oder eine Leberfibrose oder -verfettung bestanden hatte, mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gesamtmortalität verbunden.

Prof. Dr. A. Banerjee, Institute of Health Informatics, University College London, London, Großbritannien, E-Mail: ami.banerjee@ucl.ac.uk

DOI: 10.1016/j.jhep.2023.05.046

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