Dickdarm bis Rektum

Aliment Pharmacol Ther. 2023;58(1):6–15

Meta-analysis: Post-COVID-19 functional dyspepsia and irritable bowel syndrome

Marasco G, Maida M, Cremon C, Barbaro MR, Stanghellini V, Barbara G

Metaanalyse: funktionelle Dyspepsie und Reizdarmsyndrom nach COVID-19

Die Beschwerdehäufigkeit durch eine funktionelle Dyspepsie (FD) und ein Reizdarmsyndrom (RDS) nach COVID-19-Infektion ist unklar. Das Ziel dieser Metaanalyse bestand darin, die Rate von FD und RDS nach COVID-19-Infektion abzuschätzen. Medline, Scopus und Embase wurden bis zum 17. Dezember 2022 durchsucht. Ein geschlossen wurden Studien, die die Inzidenz von FD und/oder RDS bei COVID-19-Überlebenden und Kontrollpersonen (ohne COVID-19) berichteten – falls verfügbar – gemäß den Rom-Kriterien. Die geschätzte Inzidenz wurde mit 95%-Konfidenzintervallen (CIs) gepoolt. Die Odds-Ratio (OR) wurde mit 95%-CIs gepoolt; Heterogenität wurde als I² ausgedrückt. Zehn Studien erfüllten die Einschlusskriterien und wurden in die Analyse einbezogen. Insgesamt wurden 4 Studien mit 1199 COVID-19-Patient*innen für FD berücksichtigt. Post-COVID-19-FD wurde von 72 Patient*innen angegeben (4%; 95% CI: 3–5%; I² = 0%). Die gepoolte OR für die FD-Entwicklung (3 Studien) betrug bei Post-COVID-19-Patient*innen im Vergleich zu Kontrollen 8,07 (95% CI: 0,84–77,87; p = 0,071; I² = 67,9%). Insgesamt wurden 10 Studien mit 2763 COVID-19-Patient*innen für das RDS berücksichtigt. Post-COVID-19-RDS wurde von 195 Patient*innen angegeben (12%; 95% CI: 8–16%; I² = 95,6%; Egger-Test p = 0,002). Die gepoolte OR für die Entwicklung eines RDS (4 Studien) betrug bei COVID-19-Patient*innen im Vergleich zu Kontrollpersonen 6,27 (95% CI: 0,88–44,76; p = 0,067; I² = 81,4%). Betrachtet man nur Studien mit einer prospektiven COVID-19-Kohorte (3 Studien), betrug die gepoolte OR 12,92 (95% CI: 3,58–46,60; p < 0,001; I² = 0%).

Es wurde festgestellt, dass bei Überlebenden von COVID-19 im Vergleich zu Kontrollpersonen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Reizdarmsyndroms besteht. Für funktionelle Dyspepsie liegen keine definitiven Daten vor.

Prof. Dr. G. Barbara, Department of Medical and Surgical Sciences, University of Bologna, Bologna, Italien, E-Mail: giovanni.barbara@unibo.it

DOI: 10.1111/apt.17513

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