Leber und Gallenwege

Hepatology. 2023;77(5):1527–39

Model to predict major complications following liver resection for HCC in patients with metabolic syndrome

Berardi G, Ratti F, Sposito C, Nebbia M, D’Souza DM, Pascual F, Dogeas E, Tohme S, D’Amico FE, Alessandris R, Simonelli I, Del Basso C, Russolillo N, Moro A, Fiorentini G, Serenari M, Rotellar F, Zimmitti G, Famularo S, Ivanics T, Hoffman D, Onkendi E, Essaji Y, Lopez Ben S, Caula C, Rompianesi G, Chopra A, Abu Hilal M, Torzilli G, Sapisochin G, Corvera C, Alseidi A, Helton S, Troisi RI, Simo K, Conrad C, Cescon M, Cleary S, Kwon CHD, Ferrero A, Ettorre GM, Cillo U, Geller D, Cherqui D, Serrano PE, Ferrone C, Mazzaferro V, Aldrighetti L, Kingham TP

Modell zur Vorhersage schwerwiegender Komplikationen nach einer Leberresektion bei hepatozellulärem Karzinom bei Patient*innen mit metabolischem Syndrom

Das metabolische Syndrom nimmt als Risikofaktor für ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) rasch zu. Eine Leberresektion bei HCC bei Patient*innen mit metabolischem Syndrom ist mit erhöhten postoperativen Risiken verbunden. Es liegen keine Daten zu Faktoren vor, die mit postoperativen Komplikationen assoziiert sind. Ziel dieser Studie war die Identifizierung von Risikofaktoren und die Entwicklung und Validierung eines Modells für die postoperative schwere Morbidität nach Leberresektion wegen eines HCC bei Patient*innen mit metabolischem Syndrom unter Verwendung einer großen multizentrischen westlichen Kohorte. Mittels univariabler logistischer Regressionsanalyse wurden prädiktive Faktoren für die 90-tägige schwere Morbidität ausgewählt. Das Modell wurde auf der multivariablen Regression aufgebaut und als Nomogramm dargestellt. Die Leistung wurde durch interne Validierung mithilfe der Bootstrap-Methode bewertet. Die prädiktive Diskriminierung wurde anhand des Konkordanzindexes bewertet. Zwischen 2001 und 2021 wurden insgesamt 1087 Patient*innen aus 24 Zentren rekrutiert. 484 Patient*innen (45,2%) waren adipös. Die meisten Leberresektionen wurden mit einem offenen Zugang durchgeführt (59,1%) und 743 Patient*innen (68,3%) unterzogen sich geringfügigen Hepatektomien. 376 Patient*innen (34,6%) entwickelten postoperative Komplikationen, mit einer schweren Morbidität von 13,8% und einer Mortalitätsrate von 2,9%. 713 Patient*innen verfügten über vollständige Daten und wurden in das Vorhersagemodell einbezogen. Das Modell identifizierte Adipositas, Diabetes, ischämische Herzkrankheit, portale Hypertension, offenen Zugang, große Hepatektomie und Veränderungen im nicht-tumorösen Parenchym als Risikofaktoren für eine schwere Morbidität. Das Modell zeigte eine Fläche unter der Kurve von 72,8% (95% Konfidenzintervall: 67,2–78,2%) und kann online unter https://childb.shinyapps.io/NomogramMajorMorbidity90days aufgerufen werden.

Bei Patient*innen, die sich wegen eines hepatozellulären Karzinoms mit metabolischem Syndrom einer Leberresektion unterziehen, besteht ein hohes Risiko für postoperative schwere Komplikationen und Tod. Eine sorgfältige Patientenauswahl unter Berücksichtigung der Ausgangsmerkmale, der Leberfunktion und der Art der Operation ist der Schlüssel zur Erzielung optimaler Ergebnisse.

Dr. Dr. G. Berardi, Department of General, Hepatobiliary and Pancreatic Surgery, Liver Transplantation Service, San Camillo Forlanini Hospital, Rom, Italien,
E-Mail: gberardi2@scamilloforlanini.rm.it

DOI: 10.1097/hep.0000000000000027

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