Ösophagus bis Dünndarm

Endoscopy. 2022;54(12):1147–55

Motorized spiral enteroscopy: Results of an international multicenter prospective observational clinical study in patients with normal and altered gastrointestinal anatomy

Beyna T, Moreels T, Arvanitakis M, Pioche M, Saurin JC, May A, Knabe M, Agnholt JS, Bjerregaard NC, Puustinen L, Schlag C, Aabakken L, Paulsen V, Schneider M, Neurath MF, Rath T, Devière J, Neuhaus H

Motorisierte Spiralenteroskopie: Ergebnisse einer internationalen multizentrischen prospektiven klinischen Beobachtungsstudie bei Patient*innen mit normaler und veränderter Magen-Darm-Anatomie

Die motorisierte Spiralenteroskopie (MSE) hat sich in Studien, die in Expertenzentren mit einer begrenzten Anzahl von Patient*innen ohne vorherige Bauchoperation durchgeführt wurden, als sicher und wirksam für die tiefe Enteroskopie erwiesen. Ziel dieser Studie war es, die Sicherheit, Wirksamkeit und Lernkurve von MSE in einem realen Szenario unter Einbeziehung von Patient*innen nach Bauchoperationen und mit veränderter Anatomie zu untersuchen. Im Rahmen dieser prospektiven, multizentrischen Beobachtungsstudie war der primäre Endpunkt die Rate schwerwiegender unerwünschter Ereignisse (severe adverse events, SAE); sekundäre Endpunkte waren der diagnostische und therapeutische Erfolg, der prozedurale Erfolg, die Untersuchungsdauer und die erzielte Insertionstiefe. Die Datenanalyse wurde in Ausbildungs- und Kernstudienphasen (nach der Ausbildung) an Zentren mit unterschiedlichem MSE-Erfahrungsgrad unterteilt. Insgesamt wurden 298 Patient*in nen (120 Frauen; medianes Alter 68 Jahre, Bereich 19−92 Jahre) in die Studie eingeschlossen. In der Kernstudienphase hatten 21,5% (n = 54) eine vorangegangene abdominale Operation, 10,0% (n = 25) hatten eine operativ veränderte Anatomie. Insgesamt traten SAE bei 2,3% (7/298; 95% Konfidenzintervall: 0,9–4,8%) auf. Die SAE-Rate betrug 2,0% (5/251) in der Kerngruppe und 4,3% (2/47) in der Trainingsgruppe und war nach Bauchoperationen nicht erhöht (1,9%). Eine totale Enteroskopie wurde bei der Hälfte der Patient*innen (n = 42) erreicht, die sich einer geplanten totalen Enteroskopie unterzogen. Bei 295 von 337 Eingriffen (87,5%) konnte die anatomische Zielläsion erreicht werden.

Diese prospektive multizentrische Studie zeigt, dass die motorisierte Spiralenteroskopie (MSE) nach einer kurzen Lernkurve in einer großen Kohorte von Patient*innen in einer realen Umgebung durchführbar und sicher ist. Zudem konnte gezeigt werden, dass MSE bei postoperativen Patient*innen, einschließlich Patient*innen mit veränderter Anatomie, ohne Erhöhung der Rate der schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse durchführbar ist.

PD Dr. T. Beyna, Medizinische Klinik, Ev. Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf,
E-Mail: torsten.beyna@evk-duesseldorf.de

DOI: 10.1055/a-1831-6215

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