Dickdarm bis Rektum

Am J Gastroenterol. 2024;119(3):468–76

Maternal and neonatal outcomes in vedolizumab- and ustekinumab-exposed pregnancies: Results from the PIANO registry

Chugh R, Long MD, Jiang Y, Weaver KN, Beaulieu DB, Scherl EJ, Mahadevan U

Mütterliche und neonatale Outcomes bei Vedolizumab- und Ustekinumab-behandelten Schwangeren: Ergebnisse des PIANO-Registers

Die Schwangerschaftsoutcomes bei Patientinnen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) in Remission sind ähnlich wie in der Allgemeinbevölkerung. Die Daten des Registers „Pregnancy Inflammatory bowel disease And Neonatal Outcomes“ (PIANO) haben die Sicherheit von Anti-Tumor-Nekrose-Faktor(TNF)-α-Antikörpern und Thiopurinen in der Schwangerschaft gezeigt. Ziel dieser Studie war es, aus dem PIANO-Register Informationen über mütterliche und fetale Outcomes bei Patientinnen, die mit den neueren Biologika Ustekinumab (UST) und Vedolizumab (VDZ) behandelt wurden, auszuwerten. In diese multizentrische prospektive Beobachtungsstudie wurden schwangere Frauen mit Einlingsschwangerschaften und der Diagnose einer CED eingeschlossen. Zu Beginn der Studie, in jedem folgenden Trimester, bei der Entbindung sowie 4, 9 und 12 Monate nach der Geburt wurden Fragebögen erhoben. Mithilfe bivariater Analysen wurden die unabhängigen Auswirkungen bestimmter Arzneimittelklassen auf das Outcome ermittelt. Die Expositionskohorten waren VDZ, UST, Anti-TNF, Immunmodulatoren und die Kombination aus Anti-TNF und Immunmodulatoren. Diese wurden jeweils mit keiner Exposition und mit Biologika/Immunmodulatoren verglichen. Es gab 1669 abgeschlossene Schwangerschaften mit 1610 Lebendgeburten. Das Durchschnittsalter der Mütter betrug 32,1 (Standardabweichung 4,6) Jahre bei der Entbindung, wobei 66 VDZ- und 47 UST-behandelt waren. Frauen, die UST erhielten, litten häufiger an Morbus Crohn. Es gab kein erhöhtes Risiko für einen Spontanabort, ein niedriges Gestationsalter, ein niedriges Geburtsgewicht, einen Aufenthalt auf der neonatalen Intensivstation, angeborene Fehlbildungen oder eine intrauterine Wachstumsrestriktion bei VDZ- oder UST-Exposition in utero. Die Rate der Frühgeburten war in der UST-exponierten Kohorte niedriger (0,0%) im Vergleich zu anderen Kohorten, einschließlich VDZ (13,8%), Anti-TNF (8,2%), Kombinationstherapie (14,2%), Immunmodulatoren (12,3%) und nicht exponiert (9,7%) (p = 0,03). Die Raten schwerer Infektionen bei Geburt, nach 4 Monaten und innerhalb der ersten 12 Lebensmonate waren in allen Kohorten vergleichbar. Nicht schwerwiegende Infektionen waren nach 12 Monaten bei UST-exponierten Schwangerschaften geringer. Es gab kein erhöhtes Risikosignal für Plazentakomplikationen in der VDZ-Kohorte. Die UST-Konzentrationen des Neugeborenen waren erhöht, während die VDZ-Konzentrationen im Vergleich zur mütterlichen Serumkonzentration insgesamt niedriger waren.

Eine Exposition gegenüber Ustekinumab (UST) und Vedolizumab (VDZ) während der Schwangerschaft führt im Vergleich zu Anti-Tumor-Nekrose-Faktor(TNF)-Antikörpern, Immunmodulatoren und der Kombination Anti-TNF/Immunmodulatoren zu keiner Zunahme von Komplikationen. Bei keiner der beiden Therapien gab es Anzeichen planzentarer Störungen. Die Fortführung von UST und VDZ während der Schwangerschaft wird empfohlen.

R. Chugh, Division of Gastroenterology and Hepatology, University of California San Francisco, San Francisco, CA, USA, E-Mail: rishika.chugh@ucsf.edu

DOI: 10.14309/ajg.0000000000002553

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