Ösophagus bis Dünndarm

BMJ. 2022;379:e071767

Maternal consumption of ultra-processed foods and subsequent risk of offspring overweight or obesity: Results from 3 prospective cohort studies

Wang Y, Wang K, Du M, Khandpur N, Laurini Rossato S, Lo CH, VanEvery H, Kim DY, Zhang FF, Chavarro JE, Sun Q, Huttenhower C, Song M, Nguyen LH, Chan AT

Mütterlicher Konsum hochprozessierter Lebensmittel und daraus resultierendes Risiko für Übergewicht oder Adipositas der Kinder: Ergebnisse aus 3 prospektiven Kohortenstudien

Die Studie untersuchte, inwieweit die Aufnahme hochprozessierter Nahrungsmittel durch die Mutter während der Schwangerschaft und während der Zeit der Kindererziehung mit dem Risiko für Übergewicht oder Adipositas für das Kind in seiner Kindheit und Jugend assoziiert ist. Es handelte sich um eine populationsbasierte prospektive Kohortenstudie. Für die Auswertung wurde die Nurses’ Health Study II (NHSII) und die Growing Up Today Study (GUTS I und II) in den Vereinigten Staaten verwendet. Eingeschlossen wurden 19.958 Mutter-Kind-Paare (45% Jungen, Alter 7-17 Jahre bei Studieneinschluss) mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 4 Jahren (Interquartilenabstand, 2–5 Jahre) bis zum Alter von 18 Jahren oder dem Beginn von Übergewicht oder Adipositas. Beinhaltet war zudem eine Teilstichprobe von 2925 Mutter-Kind-Paaren mit Angaben zur Ernährung während der Schwangerschaft. Es wurden multivariable angepasste, log-binomiale Modelle mit verallgemeinerten Schätzgleichungen und einer austauschbaren Korrelationsstruktur verwendet, um Korrelationen zwischen Geschwistern zu berücksichtigen und das relative Risiko für Übergewicht oder Adipositas der Kinder, definiert durch die International Obesity Task Force, abzuschätzen. 2471 Kinder (12,4%) entwickelten Übergewicht oder Adipositas in der gesamten Analysekohorte. Nach Berücksichtigung bekannter mütterlicher Risikofaktoren und der Aufnahme hochprozessierter Lebensmittel durch die Kinder, körperlicher Aktivität und sitzender Tätigkeit, war der Verzehr von hochprozessierten Lebensmitteln während der Zeit der Kindererziehung mit Übergewicht oder Adipositas bei den Kindern assoziiert. Die Gruppe mit der höchsten mütterlichen Aufnahme hochprozessierter Lebensmittel (Gruppe 5) zeigte ein um 26% höheres Risiko gegenüber der Gruppe mit der niedrigsten Aufnahme (Gruppe 1; relatives Risiko [RR] = 1,26, 95% Konfidenzintervall [CI]: 1,08–1,47; pTrend < 0,001). In der Teilstichprobe mit Informationen zur Ernährung während der Schwangerschaft waren die Raten zwar höher, aber die Aufnahme von hochprozessierter Nahrung in der Schwangerschaft war nicht signifikant mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht oder Adipositas bei den Kindern assozi iert (n = 845, 28,9%; Gruppe 5 vs. Gruppe 1: RR = 1,17, 95% CI: 0,89–1,53; pTrend = 0,07). Diese Assoziationen wurden durch Alter, Geschlecht, Geburtsgewicht und Gestationsalter der Kinder oder das Körpergewicht der Mutter nicht modifiziert.

Der mütterliche Verzehr hochprozessierter Nahrungsmittel während der Kindererziehung war mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht oder Adipositas bei den Kindern assoziiert, unabhängig von den Risikofaktoren des Lebensstils von Müttern und Kindern. Weitere Studien sind erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen und die zugrunde liegenden biologischen Mechanismen und Umweltdeterminanten zu verstehen. Diese Daten unterstützen die Bedeutung einer Verbesserung von Ernährungsempfehlungen und der Entwicklung von Programmen zur Verbesserung der Ernährung von Frauen im gebährfähigen Alter, um die Gesundheit der Kinder zu fördern.

A.T. Chan, M.D., Professor of Medicine, Clinical and Translational Epidemiology Unit, Massachusetts General Hospital and Harvard Medical School, Boston, MA, USA,
E-Mail: achan@mgh.harvard.edu

DOI: 10.1136/bmj-2022-071767

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