Dickdarm bis Rektum

N Engl J Med. 2024;390(11):984–93

Next-generation multitarget stool DNA test for colorectal cancer screening

Imperiale TF, Porter K, Zella J, Gagrat ZD, Olson MC, Statz S, Garces J, Lavin PT, Aguilar H, Brinberg D, Berkelhammer C, Kisiel JB, Limburg PJ; BLUE-C Study Investigators

Multitarget-Stuhl-DNA-Test zur Darmkrebsvorsorge

Im Rahmen dieser Arbeit wurde die diagnostische Wertigkeit eines neuartigen Multitarget-Stuhl-DNA-Tests untersucht, der die Auswertung von molekularen DNA-Markern und der Hämoglobinkonzentration umfasst, um die diagnostische Ausbeute der Darmkrebsvorsorge vor allem im Hinblick auf die Spezifität zu verbessern. Hierfür wurde der Multitarget-Stuhl-DNA-Test in einer prospektiven Studie bei asymptomatischen Erwachsenen im Alter von ≥ 40 Jahren untersucht, die sich einer Vorsorgekoloskopie unterzogen. Die primären Endpunkte waren die Sensitivität des Tests für die Detektion eines kolorektalen Karzinoms und die Spezifität für den Nachweis fortgeschrittener Neoplasien (kolorektales Karzinom oder fortgeschrittene präkanzeröse Läsionen). Als fortgeschrittene Präkanzerosen wurden ein oder mehrere Adenome oder sessil serratierte Läsionen mit einer Größe von mindestens 1 cm, Läsionen mit villöser Differenzierung und hochgradige Dysplasien gewertet. Sekundäre Endpunkte waren die Sensitivität für fortgeschrittene präkanzeröse Läsionen und die Spezifität für nicht-neoplastische Befunde oder eine Koloskopie ohne Nachweis auffälliger Läsionen sowie der Vergleich der Sensitivitäten für Darmkrebs und fortgeschrittene präkanzeröse Läsionen zwischen dem Multitarget-Stuhl-DNA-Test und einem handelsüblichen fäkalen immunchemischen Test (FIT). Von den 20.176 Teilnehmenden hatten 98 Darmkrebs, 2144 fortgeschrittene präkanzeröse Läsionen, 6973 nicht-fortgeschrittene Adenome und 10.961 nicht-neoplastische Befunde oder eine unauffällige Koloskopie. Mit dem Multitarget-Stuhl-DNA-Test lag die Sensitivität für den Nachweis von Darmkrebs bei 93,9% (95% Konfidenzintervall [CI]: 87,1–97,7) und die Spezifität für den Nachweis fortgeschrittener Neoplasien bei 90,6% (95% CI: 90,1–91,0). Die Sensitivität für den Nachweis fortgeschrittener präkanzeröser Läsionen betrug 43,4% (95% CI: 41,3–45,6), und die Spezifität für nicht-neoplastische Befunde oder eine unauffällige Koloskopie lag bei 92,7% (95% CI: 92,2–93,1). Bei Verwendung des FIT betrug die Sensitivität 67,3% (95% CI: 57,1–76,5) für den Nachweis kolorektaler Karzinome und 23,3% (95% CI: 21,5–25,2) für den Nachweis fortgeschrittener präkanzeröser Läsionen; die Spezifität betrug 94,8% (95% CI: 94,4–95,1) für den Nachweis fortgeschrittener Neoplasien und 95,7% (95% CI: 95,3–96,1) für den Nachweis nicht-neoplastischer Befunde oder eine unauffällige Koloskopie. Im Vergleich zum FIT hatte der Multitarget-Stuhl-DNA-Test eine höhere Sensitivität für den Nachweis von Darmkrebs (p < 0,001) oder fortgeschrittene präkanzeröse Läsionen (p < 0,001), aber eine geringere Spezifität für den Nachweis fortgeschrittener Neoplasien (p < 0,001). Es traten keine unerwünschten Ereignisse auf.

Ein neuartiger Multitarget-Stuhl-DNA-Test zeigte in dieser großen prospektiven Studie eine bessere Sensitivität für den Nachweis von Darmkrebs und fortgeschrittenen Krebsvorstufen als ein immunologischer Test auf Blut im Stuhl, aber auch eine geringere Spezifität.

T.F. Imperiale, Regenstrief Institute, Indianapolis, IN, USA, E-Mail: timperia@iu.edu

DOI: 10.1056/nejmoa2310336

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