Pankreas

J Clin Oncol. 2022;40(28):3257–66

The multicenter Cancer of Pancreas Screening study: Impact on stage and survival

Dbouk M, Katona BW, Brand RE, Chak A, Syngal S, Farrell JJ, Kastrinos F, Stoffel EM, Blackford AL, Rustgi AK, Dudley B, Lee LS, Chhoda A, Kwon R, Ginsberg GG, Klein AP, Kamel I, Hruban RH, He J, Shin EJ, Lennon AM, Canto MI, Goggins M

Multizentrische Screening-Studie zum Pankreaskarzinom: Auswirkungen auf Stadium und Überleben

Die Autor*innen untersuchten im Rahmen der multizentrischen Cancer of Pancreas Screening-5 (CAPS5)-Studie den Einfluss der bildgebenden Überwachung mittels Magnetresonanztomografie bei Personen mit hohem Risiko für ein Pankreaskarzinom. Personen mit hohem Risiko für Pankreaskarzinome (d.h. familiäre Häufung, hereditäre Syndrome), die für ein Programm zur Vorsorge des Pankreaskarzinoms infrage kamen, wurden zwischen 2014 und 2021 prospektiv in einem von 8 CAPS5-Studienzentren eingeschlossen. Den primären Endpunkt bildete die Stadienverteilung der detektierten duktalen Adenokarzinome des Pankreas (pancreatic ductal adenocarcinoma, PDAC) (Stadium I vs. höheres Stadium). Das Gesamtüberleben wurde mit der Kaplan-Meier-Methode bestimmt. Von 1461 Personen mit hohem Risiko, die in CAPS5 aufgenommen wurden, hatten 48,5% eine pathogene Variante in einem PDAC-assoziierten Gen. 10 Patient*innen wurden mit PDAC diagnostiziert, von denen einer 4 Jahre nach Beendigung der Nachsorge mit metastasiertem PDAC diagnostiziert wurde. Von den verbleibenden 9 wurde bei 7 (77,8%) ein PDAC im Stadium I (durch chirurgische Pathologie) während der Überwachung festgestellt. Je 1 Patient*in hatte ein PDAC im Stadium II bzw. Stadium III. 7 dieser 9 Patient*innen mit PDAC waren nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 2,6 Jahren noch am Leben. 8 weitere Patient*innen unterzogen sich einer chirurgischen Resektion wegen auffälliger Läsionen. Davon wiesen 3 eine hochgradige und 5 eine niedriggradige Dysplasie im Resektat auf. In der gesamten CAPS-Kohorte (CAPS 1–5-Studien, 1731 Patient*innen) wurden 26 PDAC-Fälle diagnostiziert, 19 davon in der Überwachungsphase, davon 57,9% im Stadium I und 5,2% im Stadium IV. Im Gegensatz dazu waren 6 der 7 PDACs (85,7%), die außerhalb der Überwachungsphase entdeckt wurden, im Stadium IV. Das bisherige 5-Jahres-Überleben der Patient*innen mit einem im Screening nachgewiesenen PDAC beträgt 73,3%, und das mediane Gesamtüberleben beträgt 9,8 Jahre, verglichen mit 1,5 Jahren bei Patient*innen, bei denen außerhalb der Überwachungsphase ein PDAC diagnostiziert wurde (Hazard-Ratio = 0,13; 95% Konfidenzintervall: 0,03–0,50, p = 0,003).

Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die große Mehrzahl der duktalen Adenokarzinome des Pankreas innerhalb der CAPS-Hochrisikokohorte im Stadium I diagnostiziert wurde und ein verbessertes Langzeitüberleben aufwies.

M. Goggins, M.D., Professor of Pathology, Medicine and Oncology, Department of Pathology, The Sol Goldman Pancreatic Cancer Research Center, Johns Hopkins Medical Institutions, Baltimore, MD, USA,
E-Mail: mgoggins@jhmi.edu

DOI: 10.1200/jco.22.00298

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