Pankreas

J Clin Oncol. 2022;40(11):1220–30

Neoadjuvant chemoradiotherapy versus upfront surgery for resectable and borderline resectable pancreatic cancer: Long-term results of the Dutch randomized PREOPANC trial

Versteijne E, van Dam JL, Suker M, Janssen QP, Groothuis K, Akkermans-Vogelaar JM, Besselink MG, Bonsing BA, Buijsen J, Busch OR, Creemers GJM, van Dam RM, Eskens FALM, Festen S, de Groot JWB, Groot Koerkamp B, de Hingh IH, Homs MYV, van Hooft JE, Kerver ED, Luelmo SAC, Neelis KJ, Nuyttens J, Paardekooper GMRM, Patijn GA, van der Sangen MJC, de Vos-Geelen J, Wilmink JW, Zwinderman AH, Punt CJ, van Tienhoven G, van Eijck CHJ; Dutch Pancreatic Cancer Group

Neoadjuvante Radiochemotherapie versus Upfront-Operation bei resezierbarem und grenzwertig resezierbarem Bauchspeicheldrüsenkrebs: Langzeitergebnisse der niederländischen randomisierten PREOPANC-Studie

Der Nutzen einer neoadjuvanten Radiochemotherapie bei resezierbarem und grenzwertig resezierbarem Pankreaskarzinom bleibt umstritten. Die ersten Ergebnisse der PREOPANC-Studie konnten keinen statistisch signifikanten Vorteil für das Ge-samtüberleben nachweisen. Die Langzeitergebnisse wurden nun berichtet. In der multizentrischen Phase-III-Studie wurden Patient*innen mit resezierbarem und grenzwertig resezierbarem Pankreaskarzinom in 16 niederländischen Zentren randomisiert (1:1) einer neoadjuvanten Radiochemotherapie oder einer Upfront-Operation zugewiesen. Die neoadjuvante Radiochemotherapie bestand aus 3 Zyklen Gemcitabin kombiniert mit 36 Gy Strahlentherapie in 15 Fraktionen während des zweiten Zyklus. Nach dem Restaging wurden die Patient*innen operiert, gefolgt von 4 Zyklen mit adjuvantem Gemcitabin. Die Patient*innen in der Up-front-Operationsgruppe wurden operiert, gefolgt von 6 Zyklen mit adjuvantem Gemcitabin. Der primäre Endpunkt war das Gesamtüberleben nach Intention-to-Treat. Über den ursprünglichen Bericht der Studie hinaus wurden keine Sicherheitsdaten erhoben. Zwischen April 2013 und Juli 2017 wurden 246 geeignete Patient*innen randomisiert einer neoadjuvanten Radio-chemotherapie (n = 119) und einer Upfront-Operation (n = 127) zugeteilt. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 59 Monaten war das Gesamtüberleben in der Gruppe mit neoadjuvanter Radiochemotherapie besser als in der Gruppe mit Up-front-Operation (Hazard-Ratio = 0,73; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,56−0,96; p = 0,025). Obwohl der Unterschied in der me-dianen Überlebenszeit nur 1,4 Monate (15,7 Monate vs. 14,3 Monate) betrug, lag die 5-Jahres-Überlebensrate bei 20,5% (95% CI: 14,2−29,8) in der Gruppe mit neoadjuvanter Radiochemotherapie und nur bei 6,5% (95% CI: 3,1−13,7) in der Gruppe mit Upfront-Operation. Die Wirkung der neoadjuvanten Radiochemotherapie war in allen vordefinierten Untergruppen, einschließlich resezierbarem und grenzwertig resezierbarem Pankreaskarzinom, konsistent.

Zusammengefasst konnte diese Studie zeigen, dass eine neoadjuvante Gemcitabin-basierte Radiochemotherapie, gefolgt von einer Operation und adjuvantem Gemcitabin, das Gesamtüberleben im Vergleich zu einer Upfront-Operation und adjuvantem Gemcitabin bei resezierbarem und grenzwertig resezierbarem Pankreaskarzinom verbessert.

Dr. Dr. E. Versteijne, Department of Radiation Oncology, Cancer Center Amsterdam, Amsterdam UMC, University of Am-sterdam, Amsterdam, Niederlande,
E-Mail: e.versteijne@amsterdamumc.nl

DOI: 10.1200/jco.21.02233

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