Dickdarm bis Rektum

Gut. 2022;71(12):2481–8

Oncological outcomes after piecemeal endoscopic mucosal resection of large non-pedunculated colorectal polyps with covert submucosal invasive cancer

Gibson DJ, Sidhu M, Zanati S, Tate DJ, Mangira D, Moss A, Singh R, Hourigan LF, Raftopoulos S, Pham A, Kostos P, Kumarasinghe MP, Ruszkiewicz A, McLeod D, Brown GJE, Bourke MJ

Onkologische Ergebnisse nach fraktionierter endoskopischer Schleimhautresektion großer nicht-gestielter kolorektaler Polypen mit verdecktem submukösem invasivem Karzinom

Das Management von verdecktem submukösem invasivem Karzinom (submucosal invasive cancer, SMIC), das nach einer stückweise endoskopischen Mukosaresektion (piecemeal endoscopic mucosal resection, pEMR) von großen (> 20 mm) nicht-gestielten kolorektalen Polypen entdeckt wurde, ist eine Herausforderung. Das verbleibende Krebsrisiko ist weitgehend unbekannt. Im Rahmen dieser Studie wurde dies in einer großen tertiären Überweisungskohorte evaluiert. Fälle von verdeckter SMIC nach pEMR wurden identifiziert und nachverfolgt. Die onkologischen Ergebnisse nach der Operation wurden basierend auf residualem intramuralem Karzinom, Lymphknotenmetastasen (LKM) oder beidem aufgeteilt. Risikofaktoren für intramuralen Restkrebs und LKM wurden basierend auf den ursprünglichen histologischen pEMR-Variablen analysiert. Risikoparameter wurden in Bezug auf Niedrig- und Hochrisikovariablen für intramuralen Restkrebs und LKM analysiert. Unter 3372 Fällen von großen, nicht-gestielten kolorektalen Polypen wurden 143 Fälle von verdecktem SMIC (4,2%) identifiziert. 109 Patient*innen wurden operiert. Eine histologische Analyse der pEMR-Histologie war in 98 von 109 Fällen (90%) verfügbar. 62 Fälle (63%) hatten keine verbleibende Malignität im OP-Präparat. 36 Fälle hatten eine verbleibende maligne Läsion (residualer intramuraler Krebs n = 24; LKM n = 5; beide n = 7). Alle Fälle von intramuralen residuellen Karzinomen konnten durch einen histologischen tiefen R1-Rand in der pEMR-Histologie identifiziert werden. Fälle mit schlechter Differenzierung und/oder lymphovaskulärer Invasion (LVI) hatten ein hohes Risiko für LKM (12/33), mit einem sehr niedrigen Risiko ohne diese Kriterien (< 1%; 0/65). Fälle mit niedrigem Risiko für LKM mit tiefem R0-Rand haben ein niedriges Risiko für ein verbleibendes intramurales Karzinom (< 1%; 0/35). Die Mehrheit der Fälle von großen, nicht-gestielten kolorektalen Polypen mit verdecktem SMIC ist nach pEMR geheilt. Das Risiko einer verbleibenden Malignität kann anhand von 3 Schlüsselvariablen ermittelt werden: schlechte Differenzierung, LVI und R1 tiefer Rand.

Die Ergebnisse dieser Studie liefern Hinweise, dass unter bestimmter Risikokonstellation (z. B. ältere Patient*innen mit Komorbiditäten) großzügiger auf eine chirurgisch-onkologische Nachresektion verzichtet werden kann.

Dr. D.J. Gibson, Gastroenterology, Alfred Health, Melbourne, VIC, Australien,
E-Mail: d.gibson@alfred.org.au

DOI: 10.1136/gutjnl-2020-323666

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