Dickdarm bis Rektum

J Clin Gastroenterol. 2022;56(8):705–11

Oral fluconazole therapy in patients with active ulcerative colitis who have detectable Candida in the stool: A double-blind randomized placebo-controlled trial

Jena A, Dutta U, Shah J, Sharma V, Prasad KK, Shivaprakash RM, Mandavdhare HS, Samanta J, Sharma P, Popli P, Sharma AK, Sinha SK, Chakrabarti A, Kochhar R

Orale Fluconazol-Therapie bei Patient*innen mit aktiver Colitis ulcerosa und Nachweis von Candida im Stuhl: eine doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte Studie

Die Pilzdysbiose spielt eine zunehmende Rolle in der Pathogenese chronisch entzündlicher Darmerkrankungen. Die Prävalenz von Candida bei Patient*innen mit aktiver Colitis ulcerosa (CU) und die Wirkung einer Fluconazol-Therapie auf die Verringerung der Krankheitsaktivität der CU sind nicht bekannt. Alle konsekutiv einwilligenden Patient*innen mit aktiver CU (definiert als Mayo-Score ≥ 3) wurden anhand der Stuhlkultur auf das Vorhandensein von Candida untersucht, und es wurden Prädiktoren für das Vorhandensein von Candida identifiziert. Patient*innen, die Hinweise auf Candida im Stuhl hatten, wurden randomisiert und erhielten 3 Wochen lang oral 200 mg Fluconazol täglich oder Placebo zusammen mit einer medizinischen Standardtherapie. Die Patient*innen wurden anhand von Klinik, Endoskopie (Sigmoidoskopie) und Labor zu Studienbeginn und nach 4 Wochen beurteilt. Der primäre Endpunkt war das klinische und endoskopische Ansprechen nach 4 Wochen, definiert durch eine Verringerung des Mayo-Scores um 3 Punkte. Sekundäre Endpunkte waren die Reduktion des fäkalen Calprotectins, das histologische Ansprechen und unerwünschte Ereignisse. Von 242 Patient*innen mit aktiver CU hatten 68 (28%) Candida in der Stuhlkultur. Unabhängige Prädiktoren für das Vorhandensein von Candida bei Patient*innen mit aktiver CU waren ein partieller Mayo-Score von ≥ 3 und eine Steroidexposition. Von den 68 Patient*innen mit Candida in der Stuhlkultur erfüllten 61 die Eignungskriterien und wurden randomisiert, um Fluconazol (n = 31) oder Placebo (n = 30) zu erhalten. Die Verringerung des Mayo-Scores um 3 Punkte war in der Fluconazol-Gruppe numerisch zwar höher als in der Placebogruppe, aber statistisch nicht signifikant (5 [16,1%] vs. 1 [3,33%]; p = 0,19). Der mediane Mayo-Score nach der Intervention war in der Fluconazol-Gruppe niedriger als in der Placebogruppe (4 [3–5] vs. 5 [4–6]; p = 0,034). Patient*innen in der Fluconazol-Gruppe hatten häufiger eine Reduktion des fäkalen Calprotectins (26 [83,9%] vs. 11 [36,7%]; p = 0,001) und histologischer Scores (23 [74,1%] vs. 10 [33,3%]; p = 0,001) im Vergleich zur Placebogruppe. Alle Patient*innen waren compliant und schwerwiegende unerwünschten Ereignisse wurden nicht berichtet.

Bei 28% der Patient*innen mit Colitis ulcerosa findet sich eine Candida-Besiedelung. Steroidexposition und aktive Erkrankung waren unabhängige Prädiktoren für das Vorhandensein von Candida. Es gab zwischen den beiden Gruppen (Fluconazol vs. Placebo) keinen statistisch signifikanten Unterschied in der Anzahl der Patient*innen, die eine 3-Punkte-Reduktion des Mayo-Scores erreichten. Die klinischen und histologischen Parameter sowie die Calprotectin-Spiegel zeigten jedoch eine signifikante Verbesserung in der Fluconazol-Gruppe.

Dr. U. Dutta, Department of Gastroenterology, Postgraduate Institute of Medical Education and Research, Chandigarh, Indien,
E-Mail: ushadutta@gmail.com

DOI: 10.1097/mcg.0000000000001609

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