Ösophagus bis Dünndarm

Gut. 2022;71(7):1251–8

Over-the-scope-clips versus standard treatment in high-risk patients with acute non-variceal upper gastrointestinal bleeding: A randomized controlled trial (STING-2)

Meier B, Wannhoff A, Denzer U, Stathopoulos P, Schumacher B, Albers D, Hoffmeister A, Feisthammel J, Walter B, Meining A, Wedi E, Zachäus M, Pickartz T, Küllmer A, Schmidt A, Caca K

Over-The-Scope-Clips versus endoskopische Standardtherapie bei Hochrisiko-Patient*innen mit nicht-variköser akuter oberer gastrointestinaler Blutung: eine randomisierte Studie (STING2)

Die nicht-variköse akute obere gastrointestinale (OGI)-Blutung wird in der Regel mit einer herkömmlichen endoskopischen Kombinationstherapie behandelt. Dennoch sind ausgewählte Patient*innen schwer zu behandeln und haben ein hohes Risiko für persistierende Blutungen oder Rezidivblutungen. Im Rahmen dieser Studie sollte daher die Wirksamkeit einer Behandlung mit Over-The-Scope-Clips (OTSC) in der Erstlinientherapie mit einer herkömmlichen Standardtherapie verglichen werden. Hierfür wurde eine kontrollierte prospektive, randomisierte und multizentrische Studie durchgeführt, in die Patient*innen mit nicht-variköser akuter OGI-Blutung und hohem Rezidivblutungsrisiko (Rockall-Score ≥ 7 Punkte) eingeschlossen wurden. Primärer Endpunkt war ein klinisches Ansprechen, das als erfolgreiche endoskopische Blutstillung ohne Hinweis auf Rezidivblutung definiert war. Von 246 gescreenten Patient*innen wurden 100 in die Studie eingeschlossen (im Mittel 5 Patient*innen pro Studienzentrum und Jahr, 70% Männer, mittleres Alter 78 Jahre; OTSC-Gruppe: n = 48; Standardtherapiegruppe: n = 52). Alle Patient*innen der Kontrollgruppe (bis auf einen Fall) erhielten eine Behandlung mit Hämoclips. Die klinische Ansprechrate betrug in der OTSC-Gruppe 91,7% (n = 44) und in der Standardtherapiegruppe 73,1% (n = 38; p = 0,019). Persistierende Blutungen traten bei 0 bzw. 6 Patient*innen auf (p = 0,027) und konnten alle durch eine OTSC-Rescuetherapie gestillt werden. Rezidivblutungen traten bei 4 Patient*innen in der OTSC-Gruppe (8,3%) bzw. 8 Patient*innen (15,4%) in der Standardtherapiegruppe auf (p = 0,362).

In dieser randomisierten Studie war eine Blutstillung mittels Over-The-Scope-Clips (OTSC) bei ausgewählten Patient*innen mit nicht-variköser akuter oberer gastrointestinaler Blutung und hohem Rezidivblutungsrisiko als Primärtherapie einer endoskopischen Standardtherapie überlegen. Weitere Studien müssen nun zeigen, welche Subgruppen am meisten von einer OTSC-Therapie profitieren.

Prof. Dr. K. Caca, Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämato-Onkologie, Diabetologie und Infektiologie, Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg,
E-Mail: karel.caca@rkh-kliniken.de

DOI: 0.1136/gutjnl-2021-325300

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