Dickdarm bis Rektum
J Clin Oncol. 2022;40(1):72–82
Panitumumab plus fluorouracil and folinic acid versus fluorouracil and folinic acid alone as maintenance therapy in RAS wild-type metastatic colorectal cancer: The randomized PANAMA trial (AIO KRK 0212))
Panitumumab plus Fluorouracil und Folinsäure versus Fluorouracil und Folinsäure allein als Erhaltungstherapie bei metastasiertem kolorektalen Karzinom mit RAS-Wildtyp: Die randomisierte PANAMA-Studie (AIO KRK 0212)
Die randomisierte PANAMA-Studie untersuchte die Wirksamkeit von Panitumumab (Pmab) in Kombination mit einer Erhaltungstherapie mit Fluorouracil und Folinsäure (FU/FA) bei Patient*innen mit metastasiertem kolorektalen Karzinom vom RAS-Wildtyp. Nach einer Erstlinien-Induktionstherapie mit 6 Zyklen FU/FA und Oxaliplatin plus Pmab wurden Patient*innen mit stabiler Erkrankung, partieller oder vollständiger Remission randomisiert (1:1, offen) einer Erhaltungstherapie mit entweder FU/FA plus Pmab oder FU/FA allein zugeordnet. Der primäre Endpunkt war die Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS, Zeit von der zufälligen Zuordnung bis zur Progression oder zum Tod) zugunsten von FU/FA plus Pmab mit einer Hazard-Ratio (HR) = 0,75, einer Power von 80% und einem Signifikanzniveau von 10%. Zu den sekundären Endpunkten gehörten das Gesamtüberleben, die objektive Ansprechrate der Erhaltungstherapie und die Toxizität. Überlebensendpunkte wurden nach der Kaplan-Meier-Methode analysiert und durch Log-Rank-Test und Cox-Regressionen verglichen. Dichotome Variablen wurden mit Fishers exaktem Test verglichen; Odds-Ratios (OR) wurden angegeben. Die Studie ist bei ClinicalTrials.gov (NCT01991873) registriert. Insgesamt wurden 248 Patient*innen randomisiert und erhielten eine Erhaltungstherapie mit entweder FU/FA plus Pmab (125 Patient*innen) oder FU/FA allein (123 Patient*innen). Beim Datenschnitt mit 218 Ereignissen (von 218 erforderlichen) war das PFS der Erhaltungstherapie mit FU/FA plus Pmab signifikant verbessert (8,8 Monate vs. 5,7 Monate; HR = 0,72; 80% Konfidenzintervall [CI]: 0,60−0,85; p = 0,014). Das Gesamtüberleben (Ereignisrate = 54%) war im FU/FA plus Pmab-Arm numerisch verbessert (28,7 Monate vs. 25,7 Monate; HR = 0,84; 95% CI: 0,60−1,18; p = 0,32). Die objektiven Ansprechraten betrugen 40,8% bei Patient*innen, die FU/FA plus Pmab erhielten, gegenüber 26,0% bei Patient*innen, die FU/FA allein erhielten (OR = 1,96; 95% CI: 1,14 bis 3,36; p = 0,02). Das häufigste unerwünschte Ereignis Grad ≥ 3 während der Erhaltungstherapie war Hautausschlag (7,2%).
Bei metastasiertem kolorektalen Karzinom vom RAS-Wildtyp induzierte die Erhaltungstherapie mit Fluorouracil/Folinsäure (FU/FA) plus Panitumumab (Pmab) somit ein signifikant besseres progressionsfreies Überleben im Vergleich zu FU/FA allein. Wird nach einer Induktionstherapie mit FU/FA und Oxaliplatin plus Pmab eine aktive Erhaltungstherapie angestrebt, erscheint FU/FA plus Pmab aus Sicht der Autor*innen als die günstigste Option.
DOI: 10.1200/jco.21.01332