Dickdarm bis Rektum

JAMA. 2023;329(15):1271−82

Panitumumab versus bevacizumab added to standard first-line chemotherapy and overall survival among patients with RAS wild-type, left-sided metastatic colorectal cancer: A randomized clinical trial

Watanabe J, Muro K, Shitara K, Yamazaki K, Shiozawa M, Ohori H, Takashima A, Yokota M, Makiyama A, Akazawa N, Ojima H, Yuasa Y, Miwa K, Yasui H, Oki E, Sato T, Naitoh T, Komatsu Y, Kato T, Hihara M, Soeda J, Misumi T, Yamamoto K, Akagi K, Ochiai A, Uetake H, Tsuchihara K, Yoshino T

Panitumumab versus Bevacizumab zusätzlich zur Standard-Erstlinienchemotherapie und das Gesamtüberleben von Patient*innen mit RAS-Wildtyp metastasiertem linksseitigem kolorektalem Karzinom

Bei Patient*innen mit RAS-Wildtyp metastasierten linksseitigen kolorektalen Karzinomen ist die Hinzunahme von Antagonisten der epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptoren (anti-EGFR) oder von Antagonisten der vaskulären endothelialen Wachstumsfaktoren (anti-VEGF) zur Chemotherapie Standard. Es gibt bisher aber keine Studien, die diese beiden Therapieansätze direkt miteinander vergleichen. Im Rahmen dieser randomisierten Studie wurde die Wirksamkeit von Panitumumab mit der von Bevacizumab zusätzlich zur Standard-Erstlinienchemotherapie verglichen. Hierfür wurde eine randomisierte offene Phase-III-Studie an 197 Zentren in Japan zwischen 2015 und 2022 an 823 Patient*innen mit RAS-Wildtyp therapienaiven metastasierten kolorektalen Karzinomen durchgeführt. Die Patient*innen erhielten entweder Panitumumab (n = 411) oder Bevacizumab (n = 412) und eine Chemotherapie mit 5-Fluorouracil, Leucovorin und Oxaliplatin (mFOLFOX6) alle 14 Tage. Primärer Endpunkt war das Gesamtüberleben und wurde zuerst bei Patient*innen mit linksseitigen Karzinomen und dann in der Gesamtkohorte bestimmt. Sekundäre Endpunkte umfassten das progressionsfreie Überleben, die Ansprechraten, die Dauer des klinischen Ansprechens sowie die kurative R0-Resektionsrate. In der Gesamtpopulation (n = 802, medianes Alter 66 Jahre, 35,2% Frauen) hatten 604 Patient*innen (75,3%) linksseitige Kolonkarzinome. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 61 Monate. Das mediane Gesamtüberleben betrug 37,9 Monate unter Panitumumab bzw. 34,3 Monate unter Bevacizumab bei Patient*innen mit linksseitigen Tumoren (Hazard-Ratio [HR] für das Versterben = 0,82; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,68–0,99; p = 0,03) bzw. 36.2 versus 31,3 Monate in der Gesamtpopulation (HR = 0,84; 95% CI: 0,72–0,98; p = 0,03). Das mediane progressionsfreie Überleben betrug unter Panitumumab bzw. Bevacizumab 13,1 versus 11,9 Monate bei Patient*innen mit linksseitigen Karzinomen (HR = 1,0; 95% CI: 0,83–1,2) bzw. 12,2 versus 11,4 Monate bei allen Patient*innen (HR = 1,05; 95% CI: 0,90–1,24). Die Ansprechraten betrugen unter Panitumumab bzw. Bevacizumab 80,2% versus 68,6% für linksseitige Tumoren (Differenz, 11,2%; 95% CI: 4,4–17,9%) bzw. für alle Patient*innen 74,9% versus 67,3% (Differenz, 7,7%; 95% CI: 1,5–13,8%). Die mediane Dauer des Ansprechens betrug bei Patient*innen mit linksseitigen Tumoren 13,1 versus 11,2 Monate (HR = 0,86; 95% CI: 0,7–1,1) bzw. bei allen Patient*innen 11,9 versus 10,7 Monate (HR = 0,89; 95% CI: 0,74–1,06). Die kurativen Resektionsraten betrugen 18,3% versus 11,6% bei linksseitigen Tumoren (Differenz, 6,6%; 95% CI: 1,0–12,3%) bzw. bei allen Tumoren 16,5% versus 10,9% (Differenz, 5,6%; 95% CI: 1,0–10,3%). Die häufigsten Nebenwirkungen umfassten einen akneiformen Hautausschlag (Panitumumab: 74,8% vs. Bevacizumab: 3,2%), eine periphere Polyneuropathie (70,8% vs. 73,7%) und eine Stomatitis (61,6% vs. 40,5%).

Bei Patient*innen mit RAS-Wildtyp metastasierten kolorektalen Karzinomen verbesserte eine Therapie mit Panitumumab im Vergleich zu Bevacizumab zusätzlich zur Standard-Chemotherapie das Gesamtüberleben bei Patient*innen mit linksseitigen Karzinomen ebenso wie in der Gesamtkohorte.

Dr. Dr. T. Yoshino, Department of Gastroenterology and Gastrointestinal Oncology, National Cancer Center Hospital East, Kashiwa, Japan,
E-Mail: tyoshino@east.ncc.go.jp

DOI: 10.1001/jama.2023.4428

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