Dickdarm bis Rektum

Clin Gastroenterol Hepatol. 2023;21(13):3387–96.e1

Delayed ustekinumab responders in ulcerative colitis have greater inflammatory burden but similar outcomes as early responders

Wong ECL, Dulai PS, Marshall JK, Jairath V, Reinisch W, Narula N

Patient*innen mit verzögertem Ansprechen auf Ustekinumab bei Colitis ulcerosa haben eine erhöhte Entzündungslast, aber dennoch ähnliche Outcomes wie frühe Responder

Bei Colitis ulcerosa wurden Unterschiede in den Outcomes zwischen frühen und späten Respondern nach 1 Jahr Therapie mit Vedolizumab festgestellt. Es ist jedoch unklar, ob es ähnliche Unterschiede bei dem Einsatz von Ustekinumab gibt und welche Faktoren für ein verzögertes gegenüber einem fehlenden Ansprechen entscheidend sind. Bei dieser Studie erfolgte eine Post-hoc-Analyse von Patientendaten aus der UNIFI-Studie. Ein frühes klinisches Ansprechen auf Ustekinumab wurde definiert als eine Verringerung des Mayo-Gesamtscores um mindestens 30% und um mindestens 3 Punkte gegenüber dem Ausgangswert mit einer Verringerung des rektalen Blutungs-Subscores um mindestens 1 oder mit einem rektalen Blutungs-Subscore von ≤ 1 in Woche 8. Die Outcomes der frühen Responder wurden mit den verzögerten Respondern (Nicht-Ansprechen in Woche 8 mit anschließendem Ansprechen in Woche 16) verglichen. Der primäre Endpunkt war die klinische Remission nach einem Jahr, definiert als ein Mayo-Gesamtscore von ≤ 2, wobei kein Sub-Score > 1 betrug. Es wurden 642 mit Ustekinumab behandelte Patient*innen eingeschlossen, darunter 321 (50%) Patient*innen mit frühem Ansprechen, 115 (17,9%) Patient*innen mit verzögertem Ansprechen und 205 (32,1%) Patient*innen ohne Ansprechen. Es wurden keine Unterschiede in Bezug auf die klinische Remission nach 1 Jahr zwischen frühen und verzögerten Respondern (132/321 [41,1%] vs. 40/115 [34,8%]; p = 0,233) festgestellt. Auch für andere Endpunkte, die ebenfalls unabhängig von der Induktionsdosis bewertet wurden, zeigten sich keine Unterschiede. Im Vergleich zu den Patient*innen mit frühem Ansprechen wiesen die Patient*innen mit verzögertem Ansprechen eine schwerere endoskopische Erkrankung bei Baseline (88/115 [76,5%] vs. 206/321 [64,2%]; p = 0,015) und ein erhöhtes C-reaktives Protein (CRP) von > 3 mg/l auf (83/115 [72,2%] vs. 183/321 [57%]; p = 0,004). Im Vergleich zu den Non-Respondern zeigten die verzögerten Responder einen signifikanten Rückgang des CRP (F-Wert [Freiheitsgrade, quadratisches Mittel] [4, 844]; p < 0,0001) und des fäkalen Calprotectins (F[4, 818]; p < 0,0001) bis Woche 16.

Im Vergleich zu den frühen Ustekinumab-Respondern wiesen die verzögerten Responder bei Studienbeginn eine höhere Entzündungslast auf. Das Outcome nach 1 Jahr war bei frühen und verzögerten Respondern ähnlich. Responder mit verzögertem Ansprechen können von Non-Respondern anhand des Rückgangs der Entzündungsmarker unterschieden werden.

Assoc. Prof. Dr. N. Narula, McMaster University Medical Center, Hamilton, ON, Kanada, E-Mail: neeraj.narula@medportal.ca

DOI: 10.1016/j.cgh.2023.06.011

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