Dickdarm bis Rektum

Lancet Gastroenterol Hepatol. 2022;7(5):446–54

Pembrolizumab for previously treated advanced anal squamous cell carcinoma: Results from the non-randomized, multicohort, multicenter, phase 2 KEYNOTE-158 study

Marabelle A, Cassier PA, Fakih M, Kao S, Nielsen D, Italiano A, Guren TK, van Dongen MGJ, Spencer K, Mendonca Bariani G, Ascierto PA, Santoro A, Shah M, Asselah J, Iqbal S, Takahashi S, Piha-Paul SA, Ott PA, Chatterjee A, Jin F, Norwood K, Delord JP

Pembrolizumab bei vorbehandeltem, fortgeschrittenem Analkarzinom: Ergebnisse der nicht-randomisierten, multizentrischen Multikohorten-Phase-II-Studie KEYNOTE-158

Die Überlebensraten beim fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom des Analbereichs sind niedrig; es gibt nur wenige Be-handlungsoptionen und kontrollierte klinische Studien. In dieser Studie wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Pembroli-zumab bei Patient*innen mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Analbereichs evaluiert. Hierfür wurden Patient*innen analysiert, die in die laufende, nicht-randomisierte, multizentrische (38 Zentren weltweit), verschiedene Kohorten umfassende, Phase-II-Studie KEYNOTE-158 aufgenommen wurden. Die Patient*innen waren mindestens 18 Jahre alt, hatten ein histologisch oder zytologisch bestätigtes, fortgeschrittenes oder metastasiertes Plattenepithelkarzinom des Analkanals und hatten entweder ein Versagen oder eine Unverträglichkeit gegenüber einer Standardtherapie oder keine Standardtherapieoptionen sowie eine PD-L1-auswertbare Gewebeprobe. Die Patient*innen erhielten 2 Jahre lang alle 3 Wochen 200 mg Pembrolizumab intravenös oder bis zum Fortschreiten der Krankheit, inakzeptabler Toxizität oder Widerruf der Einwilligung. Der primäre Endpunkt war das objektive Ansprechen anhand der Response Evaluation Criteria In Solid Tumors (RECIST) Version 1.1. Die Wirksamkeits- und Sicherheitsanalysen schlossen alle Patient*innen ein, die mindestens 1 Dosis Pembrolizumab erhielten. Zwischen dem 3. März 2016 und dem 23. Juli 2018 wurden 163 Patient*innen gescreent, von denen 112 in die Analkrebs-Kohorte aufgenommen und behandelt wurden. 91 (81%) Patient*innen waren weiblich, 104 (93%) hatten eine M1-Erkrankung und 75 (67%) hatten PD-L1-positive Tumoren. Die mediane Zeit von der ersten Dosis bis zur Beendigung der Datenerhebung (27. Juni 2019) betrug 34,7 Monate (Interquartilenabstand, 32,5–36,4 Monate). 12 (11%; 95% Konfidenzintervall [CI]: 6–18) Patient*innen zeigten ein objektives Ansprechen, darunter 11 (15%; 95% CI: 8–25) von 75 Patient*innen mit PD-L1-positiven Tumoren und 1 (3%; 95% CI: 0–17) von 30 Patient*innen mit PD-L1-negativen Tumoren. 68 (61%) Patient*innen hatten behandlungsbedingte Nebenwirkungen (20 [18%] Patient*innen hatten Nebenwirkungen Grad 3−4), die häufigsten davon waren Müdigkeit (17 Patient*innen), Durchfall (13), Hypothyreose (13) und Übelkeit (13). Schwerwiegende behandlungsbedingte Nebenwirkungen traten bei 12 (11%) Pati-ent*innen auf. 25 (22%) Patient*innen hatten immunvermittelte unerwünschte Ereignisse und 1 (1%) hatte eine Infusionsreaktion. Es gab keine behandlungsbedingten Todesfälle.

Die Pembrolizumab-Monotherapie ist eine mögliche Behandlungsoption mit einem günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnis für (PD-L1-positive) Patient*innen mit vorbehandeltem, fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Analbereichs, für die keine alternativen zufriedenstellenden Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen.

Dr. A. Marabelle, Gustave Roussy, INSERM U1015, Université Paris Saclay, Villejuif, Frankreich,
E-Mail: aure-lien.marabelle@gustaveroussy.fr

DOI: 10.1016/s2468-1253(21)00382-4

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