Pankreas

United European Gastroenterol J. 2023;11(1):79–91

Post-pancreatitis diabetes mellitus is common in chronic pancreatitis and is associated with adverse outcomes

Dugic A, Hagström H, Dahlman I, Rutkowski W, Daou D, Kulinski P, Löhr JM, Vujasinovic M

Post-Pankreatitis-Diabetes mellitus tritt häufig bei chronischer Pankreatitis auf und ist mit unerwünschten Folgen verbunden

unerwünschten Folgen verbunden Post-Pankreatitis-Diabetes mellitus (PPDM) ist eine häufige Folge der chronischen Pankreatitis (CP). Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz und Prädiktoren von PPDM nach CP-Beginn sowie Komplikationen und antidiabetische Therapieanforderungen in einem tertiären Zentrum zu bestimmen. Es erfolgte eine Kohortenstudie mit retrospektiv gesammelten Daten von Patient*innen mit sicherer CP, die zwischen Januar 1999 und Dezember 2020 im Karolinska-Universitätskrankenhaus behandelt wurden. Zur Bewertung der PPDM-Prädiktoren wurde eine ursachenspezifische Cox-Regressionsanalyse verwendet. Zur Abschätzung des Komplikationsrisikos und des Therapiebedarfs wurde das Fine-Gray-Subdistributions-Hazard-Modell eingesetzt, das den Tod als konkurrierendes Risiko berücksichtigt. Die Autor*innen identifizierten 481 Patient*innen mit CP. Die kumulative Inzidenz von PPDM betrug 5,1%, 13,2%, 27,5% und 38,9% nach 5, 10, 15 bzw. 20 Jahren. Im Vergleich zu CP-Patient*innen ohne Diabetes waren Patient*innen mit PPDM überwiegend männlich (55% vs. 75%), hatten häufiger eine alkoholische Ätiologie (44% vs. 62%) und eine frühere akute Pankreatitis. Der einzige unabhängige Prädiktor für PPDM war das Vorhandensein von Pankreasverkalkungen (angepasste Hazard-Ratio = 2,45, 95% Konfidenzintervall [CI]: 1,30–4,63). Patient*innen mit PPDM hatten höhere Raten von Mikroangiopathie (angepasste Subdistributions-Hazard-Ratio [aSHR] = 1,59, 95% CI: 1,02–2,52) und Infektionen (aSHR = 4,53, 95% CI: 2,60–9,09) im Vergleich zu CP-Patient*innen mit Typ-2-Diabetes. Die Insulin-Verbrauchsrate war dreimal höher, während die Metformin-Verbrauchsrate im selben Vergleich doppelt so hoch war.

Patient*innen mit Post-Pankreatitis-Diabetes mellitus (PPDM) haben häufiger klinisch signifikante Komplikationen und erhalten öfter Insulin und Metformin verschrieben, was auf einen aggressiveren Phänotyp als den von Typ-2-Diabetes hindeutet. Ein größeres Bewusstsein für den PPDM ist erforderlich, um das Krankheitsmanagement zu optimieren.

Dr. A. Dugic, Department of Medicine, Huddinge Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden, E-Mail: ana.dugic@ki.se

DOI: 10.1002/ueg2.12344

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