Dickdarm bis Rektum

Gastroenterology. 2022;162(4):1136–46.e5

Prevalence and predictors of young-onset colorectal neoplasia: Insights from a nationally representative colonoscopy registry

Trivedi PD, Mohapatra A, Morris MK, Thorne SA, Smith SC, Ward AM, Schroy P, Hampel H, Jandorf L, Popp JW, Jr., Itzkowitz SH

Prävalenz und Prädiktoren von kolorektalen Neoplasien im jungen Alter: Erkenntnisse aus einem US-amerikanischen Koloskopie-Register

Die besorgniserregende Zunahme von früh einsetzendem kolorektalem Karzinom (KRK) hat in internationalen Leitlinien dazu geführt, das Screening auf KRK ab dem Alter von 50 Jahren auf 45 Jahre für Personen mit durchschnittlichem Risiko zu senken. Über die Prävalenz kolorektaler Neoplasien bei jüngeren Patient*innen in den Vereinigten Staaten ist wenig bekannt. In dieser retrospektiven Studie wurden Registerdaten aus einem national repräsentativen Datensatz von fast 3 Millionen ambulanten Koloskopien analysiert, um die Prävalenz und Risikofaktoren für kolorektale Neoplasien bei Patient*innen im Alter von 18−54 Jahren zu bestimmen. Die logistische Regression wurde verwendet, um Risikofaktoren für früh einsetzende KRK zu identifizieren. Ergebnisse: Zunehmendes Alter, männliches Geschlecht, weiße Rasse, Familienanamnese von KRK und durchgeführtes klinisches Screening oder Test auf Blut im Stuhl waren alle mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von fortge-schrittenen prämalignen Läsionen (advanced premalignant lesions, APLs) und KRK assoziiert. Patient*innen im Alter von 45−49 Jahren hatten in 32% der Fälle kolorektale Neoplasien, 7,5% APLs und 0,58% KRK. Die Raten waren bei den 40- bis 44-Jährigen fast genauso hoch. Die Familienanamnese von KRK deutete auf Neoplasieraten 5 Jahre zuvor hin. Die Raten von APLs waren höher bei indianischen/alaskischen Ureinwohner*innen, aber niedriger bei Afroamerikaner*innen, Asiat*innen und Hispanics im Vergleich zu Weißen. Die Prävalenz jeglicher Neoplasien und APLs nahm zwischen 2014 und 2019 in allen Altersgruppen allmählich zu.

Diese Daten sprechen dafür, das Screening-Alter für alle Personen mit durchschnittlichem Risiko auf 45 Jahre zu senken. Ein niedrigschwelliges Angebot zum Screening von Patient*innen und Leistungserbringer*innen in den Jahren vor dem 45. Lebensjahr ist gerechtfertigt, insbesondere bei Patient*innen mit kolorektalen Karzinomen in der Familienanamnese.

S.H. Itzkowitz, M.D., Professor of Medicine, The Dr. Henry D. Janowitz Division of Gastroenterology, Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New York, NY, USA,
E-Mail: steven.itzkowitz@mountsinai.org

DOI: 10.1053/j.gastro.2021.12.285

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