Pankreas

J Clin Oncol. 2023;41(7):1359–69

Randomized study of temozolomide or temozolomide and capecitabine in patients with advanced pancreatic neuroendocrine tumors (ECOG-ACRIN E2211)

Kunz PL, Graham NT, Catalano PJ, Nimeiri HS, Fisher GA, Longacre TA, Suarez CJ, Martin BA, Yao JC, Kulke MH, Hendifar AE, Shanks JC, Shah MH, Zalupski MM, Schmulbach EL, Reidy-Lagunes DL, Strosberg JR, O’Dwyer PJ, Benson AB

Randomisierte Studie zu Temozolomid oder Temozolomid und Capecitabin bei Patient*innen mit fortgeschrittenen neuroendokrinen Tumoren der Bauchspeicheldrüse (ECOG-ACRIN E2211)

Patient*innen mit fortgeschrittenen neuroendokrinen Tumoren (NET) der Bauchspeicheldrüse stehen nur wenige Behandlungsoptionen zur Verfügung. Retrospektive und kleine prospektive Studien deuten darauf hin, dass Capecitabin und Temozolomid mit hohen Ansprechraten und einem langen progressionsfreien Überleben (progression-free survival, PFS) assoziiert sind. Ziel dieser multizentrischen, randomisierten Phase-II-Studie (E2211) war es, Temozolomid mit Capecitabin/Temozolomid bei Patient*innen mit fortgeschrittenen niedrig- oder mittelgradigen NET der Bauchspeicheldrüse zu vergleichen. Zu den wichtigsten Auswahlkriterien gehörten eine Progression innerhalb der vorangegangenen 12 Monate und keine vorherige Therapie mit Temozolomid, Dimethyl-Triazeno-Imidazol-Carboxamid oder Dacarbazin, Capecitabin oder Fluorouracil. Der primäre Endpunkt war das PFS; sekundäre Endpunkte waren Gesamtüberleben, Ansprechrate, Sicherheit und die Bestimmung der Methylguanin-Methyltransferase (MGMT) durch Immunhistochemie und Promotor-Methylierung. Zwischen April 2013 und März 2016 wurden insgesamt 144 Patient*innen für Temozolomid (n = 72) oder Capecitabin und Temozolomid (n = 72) aufgenommen, wobei die primäre Analysepopulation 133 Patient*innen umfasste. Bei der geplanten Zwischenanalyse im Januar 2018 betrug das mediane PFS 14,4 Monate für Temozolomid versus 22,7 Monate für Capecitabin/Temozolomid (Hazard-Ratio [HR] = 0,58). Dies reichte aus, um die Nullhypothese für den primären Endpunkt (stratifizierter Log-Rank p = 0,022) zu verwerfen. In der finalen Analyse (Mai 2021) betrug das mediane Gesamtüberleben 53,8 Monate für Temozolomid und 58,7 Monate für Capecitabin/Temozolomid (HR = 0,82, p = 0,42). Ein MGMT-Mangel war mit dem Ansprechen assoziiert.

Die Kombination von Capecitabin/Temozolomid war bei Patient*innen mit fortgeschrittenen neuroendokrinen Tumoren (NET) der Bauchspeicheldrüse mit einer signifikanten Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) verbunden, im Vergleich zur Monotherapie mit Temozolomid. Die mit Capecitabin/Temozolomid beobachteten medianen Werte für PFS und Ansprechrate sind die höchsten, die in einer randomisierten Studie für pankreatische NET berichtet wurden. Ein Methylguanin-Methyltransferase (MGMT)-Mangel war mit einem Ansprechen verbunden. Wenngleich routinemäßige MGMT-Tests nicht empfohlen werden, können sie jedoch für ausgewählte Patient*innen in Betracht gezogen werden

P.L. Kunz, M.D., Associate Professor, Yale Cancer Center, New Haven, CT, USA, E-Mail: pamela.kunz@yale.edu

DOI: 10.1200/jco.22.01013

Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren:

Prospektives, multi-institutionelle Echtzeit-Next-Generation-Sequencing von Pankreaszystenflüssigkeit deckt verschiedene Genomveränderungen auf, die das klinische Management von Pankreaszysten verbessern

Gastroenterology. 2023;164(1):117–33.e7

Therapie mit Sotorasib bei fortgeschrittenem Pankreaskarzinom mit KRAS-p.G12C-Mutation

N Engl J Med. 2023;388(1):33–43

Weitere Artikel zum Thema