Ösophagus bis Dünndarm

Lancet. 2022;399(10340):2031–46

Risankizumab as maintenance therapy for moderately to severely active Crohn’s disease: Results from the multicenter, randomized, double-blind, placebo-controlled, withdrawal phase 3 FORTIFY maintenance trial

Ferrante M, Panaccione R, Baert F, Bossuyt P, Colombel JF, Danese S, Dubinsky M, Feagan BG, Hisamatsu T, Lim A, Lindsay JO, Loftus EV, Jr., Panés J, Peyrin-Biroulet L, Ran Z, Rubin DT, Sandborn WJ, Schreiber S, Neimark E, Song A, Kligys K, Pang Y, Pivorunas V, Berg S, Duan WR, Huang B, Kalabic J, Liao X, Robinson A, Wallace K, D’Haens G

Risankizumab als Erhaltungstherapie bei moderat bis hochgradig aktivem Morbus Crohn: Ergebnisse einer multizentrischen Phase-III-Studie (FORTIFY)

Im Rahmen der beiden Phase-III-Studien ADVANCE und MOTIVATE konnte gezeigt werden, dass durch die intravenöse Gabe des selektiven Interleukin-23-Antikörpers Risankizumab bei Patient*innen mit Morbus Crohn rasch und sicher eine Remission induziert werden kann. In der vorliegenden Studie sollte nun die Wirksamkeit von Risankizumab zur Remissionserhaltung untersucht werden. FORTIFY ist eine multizentrische, randomisierte, placebokontrollierte doppelblinde Phase-III-Studie, die an 273 Zentren in 44 Ländern durchgeführt wurde. Eingeschlossen wurden Patient*innen mit M. Crohn, die aufgrund einer mittel- bis hochgradigen Krankheitsaktivität in die ADVANCE- oder die MOTIVATE-Studie aufgenommen worden waren und ein Thera-pieansprechen auf Risankizumab erzielt hatten. In der FORTIFY-Substudie 1 wurden diese Patient*innen erneut randomisiert und erhielten im Verhältnis 1:1:1 subkutan entweder 180 mg Risankizumab, 360 mg Risankizumab oder Placebo. Hierbei ist zu beachten, dass alle Patient*innen des Placeboarms zuvor auf Risankizumab angesprochen hatten, weshalb die Randomisierung auf Placebo für diese Gruppe eine Therapiepause bedeutete. Die co-primären Endpunkte nach 52 Wochen waren eine klinische Remission (definiert durch den Crohn’s Disease Activity Index [CDAI]-Score bzw. den Patient-Reported Outcome [PRO]-2-Score) und ein endoskopisches Ansprechen. Von 712 geeigneten Patient*innen konnten zwischen April 2018 und April 2020 542 Patient*innen randomisiert werden und erhielten entweder 180 mg Risankizumab (n = 179), 360 mg Risankizumab (n = 179) oder Placebo (n = 184). Unter einer Therapie mit 360 mg Risankizumab erreichten signifikant mehr Patient*innen als unter Placebo eine klinische Remission (nach CDAI: 52% vs. 41%; nach PRO-2: 52% vs. 40%) und ein endoskopisches Ansprechen (47% vs. 22%). Unter einer Behandlung mit 180 mg Risankizumab kam es signifikant häufiger als unter Placebo zu einer klinischen Remission nach dem CDAI-Score, nicht aber nach dem PRO-2-Score, und zu einem endoskopischen Ansprechen. Die Ergebnisse stringenterer endoskopischer und zusammengesetzter Endpunkte sowie von entzündlichen Biomarkern waren mit einer Dosis-Wirkungsbeziehung vereinbar. Die Erhaltungstherapie mit Risankizumab wurde gut vertragen und Nebenwirkungen traten in allen Gruppen in vergleichbarer Häufigkeit auf. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Exazerbationen des M. Crohn, Arthralgien und Kopfschmerzen.

Eine subkutane Therapie mit dem selektiven Interleukin-23-Antikörper Risankizumab ist sicher und wirksam zur Erhaltungs-therapie des Morbus Crohn über 1 Jahr. Hierbei ist zu beachten, dass ein relativ großer Anteil von Patient*innen, die auf eine Induktionstherapie mit Risankizumab angesprochen hatten, nach Absetzen der Medikation auch nach 1 Jahr noch in klinischer Remission waren.

Prof. Dr. M. Ferrante, Department of Gastroenterology and Hepatology, University Hospitals Leuven, Leuven, Belgien,
E-Mail: marc.ferrante@uzleuven.be

DOI: 10.1016/s0140-6736(22)00466-4

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