Ösophagus bis Dünndarm
Am J Gastroenterol. 2024;119(4):635–45
Risk of esophageal cancer in achalasia: A matched cohort study using the nationwide Veterans Affairs Achalasia Cohort
Risiko von Speiseröhrenkrebs bei Achalasie: eine gematchte Kohortenstudie unter Verwendung der landesweiten Veterans-Affairs-Achalasie-Kohorte
Achalasie gilt als Risikofaktor für Speiseröhrenkrebs (esophageal cancer, EC); das konkrete mit EC verbundene Risiko bei Achalasie ist jedoch wenig erforscht. Ziel dieser Studie war es, das EC-Risiko bei Personen innerhalb der landesweiten Achalasie-Kohorte zu bewerten. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von 1999 bis 2019. Erwachsene Personen (≥ 18 Jahre) mit Achalasie wurden bezüglich Alter und Geschlecht im Verhältnis 1:4 mit Personen ohne Achalasie verglichen. Das Follow-up erfolgte von Beginn der Studie bis zur Diagnose eines neu aufgetretenen/tödlichen EC (primärer Endpunkt), Tod aus nicht mit EC verbundenen Ursachen oder Ende der Studiennachbeobachtung (31. Dezember 2019). Der Zusammenhang zwischen Achalasie und EC-Risiko wurde mithilfe von Cox-Regressionsmodellen untersucht. Insgesamt wurden 9315 Personen in die Analysekohorte aufgenommen (medianes Alter 55 Jahre, 92% männlich): 1863 mit Achalasie gegenüber 7452 ohne Achalasie. Während einer medianen Nachbeobachtungszeit von 5,5 Jahren traten bei Personen mit Achalasie 17 Fälle von EC auf (3 Ösophagusadenokarzinome, 12 Plattenepithelkarzinome und 2 Karzinome unbekannten Typs), verglichen mit 15 EC-Fällen bei Personen ohne Achalasie (11 Ösophagusadenokarzinome, 1 Plattenepithelkarzinom und 3 Karzinome unbekannten Typs). Die EC-Inzidenz bei Personen mit Achalasie betrug 1,4 pro 1000 Personenjahre, und die durchschnittliche Zeit von der Achalasiediagnose bis zur EC-Entwicklung betrug 3,0 Jahre (Q1–Q3: 1,3–9,1). Bei Personen mit Achalasie war die kumulative EC-Inzidenz nach 5, 10 und 15 Jahren Nachbeobachtung höher als bei Personen ohne Achalasie, und das Risiko, ein EC zu bekommen, war fünfmal höher (Hazard-Ratio = 4,6, 95% Konfidenzintervall: 2,3–9,2).
Aufgrund des vorhandenen Risikos für Speiseröhrenkrebs können Personen mit Achalasie von einer erhöhten Wachsamkeit der betreuenden Ärzt*innen sowie einer endoskopischen Überwachung auf Speiseröhrenkrebs profitieren.