Leber und Gallenwege

Gut. 2024;73(5):825–34

Serum ferritin levels can predict long-term outcomes in patients with metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease

Armandi A, Sanavia T, Younes R, Caviglia GP, Rosso C, Govaere O, Liguori A, Francione P, Gallego-Duràn R, Ampuero J, Pennisi G, Aller R, Tiniakos D, Burt A, David E, Vecchio F, Maggioni M, Cabibi D, McLeod D, Pareja MJ, Zaki MYW, Grieco A, Stål P, Kechagias S, Fracanzani AL, Valenti L, Miele L, Fariselli P, Eslam M, Petta S, Hagström H, George J, Schattenberg JM, Romero-Gómez M, Anstee QM, Bugianesi E

Serumferritinspiegel können den langfristigen Verlauf bei Patient*innen mit metabolischer Dysfunktion-assoziierter steatotischer Lebererkrankung vorhersagen

Eine Hyperferritinämie ist mit dem Schweregrad der Leberfibrose bei Patient*innen mit metabolischer Dysfunktion-assoziierter steatotischer Lebererkrankung (MASLD) verbunden, die Langzeitauswirkungen wurden jedoch bisher nicht gründlich untersucht. Diese Studie analysierte die Rolle von Serumferritin bei der Vorhersage langfristiger Folgen oder des Todes. Hierzu wurde die Assoziation zwischen dem Serumferritin zu Beginn und den Langzeitereignissen in einer multizentrischen Kohorte von 1342 Patient*innen analysiert. 4 Überlebensmodelle, die Ferritin mit Confoundern oder nicht-invasiven Bewertungssystemen berücksichtigten, wurden mit einem wiederholten 5-fachen Kreuzvalidierungsschema angewendet. Die Vorhersageleistung wurde anhand des Harrell-C-Index und seiner Verbesserung durch Einbeziehung von Ferritin als Kovariate bewertet. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 96 Monate. Leberbedingte Ereignisse traten bei 7,7%, ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) bei 1,9%, kardiovaskuläre Ereignisse bei 10,9% und extrahepatische Krebserkrankungen bei 8,3% auf. Die Gesamtmortalität lag bei 5,8%. Eine Hyperferritinämie war mit einem um 50% erhöhten Risiko für leberbedingte Ereignisse und einem um 27% höheren Risiko für die Gesamtmortalität verbunden. Ein schrittweiser Anstieg der Ferritin-Ausgangsschwellenwerte war mit einem statistischen Anstieg des C-Index verbunden, der zwischen 0,02 (lasso-penalisierte Cox-Regression) und 0,03 (ridge-penalisierte Cox-Regression) lag. Das Risiko, leberbedingte Ereignisse zu erleiden, stieg hauptsächlich ab einem Schwellenwert von 215,5 µg/l (mediane Hazard-Ratio [HR] = 1,71 und C-Index = 0,71) und das Gesamtmortalitätsrisiko ab einem Schwellenwert von 272 µg/l (mediane HR = 1,49 und C-Index = 0,70). Die Einbeziehung von Serumferritin-Schwellenwerten (215,5 µg/l und 272 µg/l) in die Vorhersagemodelle erhöhte die Leistung des Fibrose-4- und des Fibrose-Scores für nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen bei der longitudinalen Risikobewertung von leberbezogenen Ereignissen (C-Indizes > 0,71) und der Gesamtmortalität (C-Indizes > 0,65).

Diese Studie unterstützt die potenzielle Verwendung von Serumferritinwerten zur Vorhersage der Langzeitprognose von Patient*innen mit metabolischer Dysfunktion-assoziierter steatotischer Lebererkrankung.

A. Armandi, Division of Gastroenterology and Hepatology, Department of Medical Sciences, University of Turin, Turin, Italien, E-Mail: angelo.armandi@unito.it

DOI: 10.1136/gutjnl-2023-330815

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