Leber und Gallenwege

Dig Liver Dis. 2022;54(5):669–75

Safe pregnancy after liver transplantation: Evidence from a multicenter Italian collaborative study

Sciarrone SS, Ferrarese A, Bizzaro D, Volpato S, Donato FM, Invernizzi F, Trespidi L, Ramezzana IG, Avolio AW, Nure E, Pascale MM, Fagiuoli S, Pasulo L, Merli M, Lapenna L, Toniutto P, Lenci I, Di Donato R, De Maria N, Villa E, Galeota Lanza A, Marenco S, Bhoori S, Mameli L, Cillo U, Boccagni P, Russo FP, Bo P, Cosmi E, Burra P

Sichere Schwangerschaft nach Lebertransplantation: Evidenz aus einer multizentrischen italienischen Studie

Frauen, die sich einer Lebertransplantation (LT) unterzogen haben, erfreuen sich einer besseren Gesundheit und der Möglichkeit, Kinder zur Welt zu bringen. Risiken für Mutter, Transplantat und Kind sowie optimale Immunsuppression müssen jedoch noch geklärt werden. Ziel dieser Studie war es, den Schwangerschaftsverlauf nach LT auf nationaler Ebene zu bewerten. Im Jahr 2019 wurde unter der Schirmherrschaft des Permanent Transplant Committee der Italian Association for the Study of the Liver eine multizentrische Umfrage mit 14 italienischen LT-Zentren durchgeführt, um die klinischen Verläufe von LT-Empfängerinnen und Neugeborenen sowie Schädigungen/Funktion des Transplantats während der Schwangerschaft zu bewerten. Zwischen 1990 und 2018 traten bei 60 LT-Empfängerinnen 62 Schwangerschaften auf. Das mediane Alter zum Zeitpunkt der Schwangerschaft betrug 31 Jahre und die mediane Zeit von der Transplantation bis zur Schwangerschaft 8 Jahre. Während der Schwangerschaft kam es bei 4 Empfängerinnen zu mütterlichen Komplikationen mit Krankenhauseinweisung. Die Lebendgeburtenrate betrug 100%. Frühgeburten traten bei 25 von 62 Neugeborenen auf und 8 von 62 Neugeborenen hatten ein niedriges Geburtsgewicht. Cyclosporin wurde bei 16 und Tacrolimus bei 37 Schwangerschaften angewendet, ohne unterschiedliche Ergebnisse bei Mutter oder Neugeborenem. Niedriges Geburtsgewicht korrelierte mit hohen Werten von Aspartataminotransferase (AST), Alanina-minotransferase (ALT) und Gamma-Glutamyltransferase (GGT).

Eine Schwangerschaft nach Lebertransplantation hat einen guten Ausgang; es können jedoch mütterliche Komplikationen und Frühgeburten auftreten. Die Einhaltung der Immunsuppression ist von grundlegender Bedeutung, um die Stabilität der Transplantatfunktion sicherzustellen und eine Schädigung des Transplantats zu verhindern.

Prof. Dr. P. Burra, Multivisceral Transplant Unit, Department of Surgery, Oncology and Gastroenterology, University of Padua, Padua, Italien,
E-Mail: burra@unipd.it

DOI: 10.1016/j.dld.2021.08.013

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