Ösophagus bis Dünndarm

JAMA. 2023;330(21):2064–74

Sintilimab plus chemotherapy for unresectable gastric or gastroesophageal junction cancer: The ORIENT-16 randomized clinical trial

Xu J, Jiang H, Pan Y, Gu K, Cang S, Han L, Shu Y, Li J, Zhao J, Pan H, Luo S, Qin Y, Guo Q, Bai Y, Ling Y, Yang J, Yan Z, Yang L, Tang Y, He Y, Zhang L, Liang X, Niu Z, Zhang J, Mao Y, Guo Y, Peng B, Li Z, Liu Y, Wang Y, Zhou H; ORIENT-16 Investigators

Sintilimab plus Chemotherapie bei inoperablem Magenkarzinom oder bei Karzinomen des gastroösophagealen Übergangs: die ORIENT-16 randomisierte klinische Studie

Krebserkrankungen des Magens und des gastroösophagealen Übergangs werden jedes Jahr weltweit bei mehr als 1 Million Menschen diagnostiziert und es stehen nur wenige wirksame Behandlungen zur Verfügung. Sintilimab, ein rekombinanter humaner monoklonaler IgG4-Antikörper, der an das programmed cell death 1 Protein (PD-1) bindet, hat in Kombination mit einer Chemotherapie eine vielversprechende Wirksamkeit gezeigt. In dieser Studie soll das Gesamtüberleben von Patient*innen mit inoperablem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Magenkarzinom oder Karzinomen des gastroösophagealen Übergangs, die mit Sintilimab und Chemotherapie behandelt wurden, gegenüber einer Therapie mit Placebo und Chemotherapie verglichen werden. Außerdem wurde eine Untergruppe von Patient*innen mit einem kombinierten positiven Score (CPS) für PD-Ligand 1 (PD-L1) ≥ 5 (Bereich 1–100) verglichen. Die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte klinische Phase-III-Studie wurde an 62 Krankenhäusern in China durchgeführt. Zwischen dem 3. Januar 2019 und dem 5. August 2020 wurden 650 Patient*innen mit inoperablem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs in die Studie eingeschlossen. Die letzte Nachuntersuchung erfolgte am 20. Juni 2021. Die Patient*innen wurden im Verhältnis 1:1 entweder für Sintilimab (n = 327) oder Placebo (n = 323), jeweils in Kombination mit Capecitabin und Oxaliplatin (XELOX-Protokoll), randomisiert. Die Therapie wurde alle 3 Wochen für maximal 6 Zyklen verabreicht. Die Erhaltungstherapie mit Sintilimab oder Placebo plus Capecitabin wurde bis zu 2 Jahre lang fortgesetzt. Der primäre Endpunkt war die Gesamtüberlebenszeit ab der Randomisierung. Von den 650 Patient*innen (Durchschnittsalter 59 Jahre; 483 Männer [74,3%]) wurden 327 randomisiert für Sintilimab plus Chemotherapie und 323 für Placebo plus Chemotherapie. Unter den randomisierten Patient*innen hatten 397 (61,1%) Tumoren mit einem PD-L1-CPS ≥ 5; 563 Patient*innen (86,6%) brachen die Studienbehandlung ab und 388 Patient*innen (59,7%) starben; 1 Patient*in (< 0,1%) konnte nicht nachuntersucht werden. Bei allen randomisierten Patient*innen verbesserte Sintilimab das Gesamtüberleben im Vergleich zu Placebo (Median 15,2 vs. 12,3 Monate; stratifizierte Hazard-Ratio [HR] = 0,77 [95% Konfidenzintervall {CI}: 0,63–0,94]; p = 0,009). Bei Patient*innen mit einem CPS ≥ 5 verbesserte Sintilimab das Gesamtüberleben im Vergleich zu Placebo (Median 18,4 vs. 12,9 Monate; HR = 0,66 [95% CI: 0,50–0,86]; p = 0,002). Die häufigsten behandlungsbedingten Nebenwirkungen 3. Grades oder höher waren eine verminderte Thrombozytenzahl (Sintilimab 24,7% vs. Placebo 21,3%), eine verminderte Neutrophilenzahl (Sintilimab 20,1% vs. Placebo 18,8%) und eine Anämie (Sintilimab 12,5% vs. Placebo 8,8%).

Bei Patient*innen mit inoperablem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Adenokarzinom des Magens und des gastroösophagealen Übergangs, die mit einer Erstlinien-Chemotherapie behandelt wurden, verbesserte Sintilimab das Gesamtüberleben für alle Patient*innen, für Patient*innen mit einem kombinierten positiven Score ≥ 5 im Vergleich zu Placebo sogar signifikant.

Dr. J. Xu, Department of Oncology, The Fifth Medical Center, Chinese PLA General Hospital, Peking, China, E-Mail: jmxu2003@163.com

DOI: 10.1001/jama.2023.19918

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